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Prisma
Aus alt mach jung
Die Rückprogrammierung von adulten menschlichen Zellen in pluripotente Stammzellen (iPSC für induced pluripotent stem cells) ist seit 2007 möglich. Die Umprogrammierung ermöglicht es, alle Zelltypen eines Organismus aus differenzierten Zellen zu gewinnen, ohne dabei die ethischen Verpflichtungen bei der Nutzung menschlicher embryonaler Stammzellen zu verletzen. iPS-Zellen sind demzufolge für die regenerative Medizin wichtig. Die Zellseneszenz (die Zellen teilen sich nicht mehr) limitierte jedoch die Rückprogrammierung bislang. So waren therapeutische Anwendungen für ältere Patienten nur eingeschränkt möglich. Französische Forscher haben nun die Strategie angepasst, zunächst an Hautzellen eines 74 Jahre alten Spenders. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die klassische Methode mit vier genetischen Faktoren bei seneszenten Zellen nicht funktioniert, und haben den Versuch mit zwei zusätzlichen Faktoren wiederholt. Dieser Versuch war erfolgreich – die Zellen wurden verjüngt. Zur Bestätigung ihrer Ergebnisse haben die Forscher den umgekehrten Prozess getestet: Die verjüngten Zellen wurden zu reifen Zellen differenziert und mit den ursprünglichen seneszenten Zellen verglichen. Ergebnis: Die Marker der Zellalterung wurden gelöscht; die iPS-Zellen konnten funktionelle, vermehrungsfähige Zellen jeden Typs mit einer verlängerten Lebenszeit produzieren. Der Versuch wurde mit Zellen von 92, 94, 96 und bis zu 101 Jahre alten Spendern wiederholt – mit dem gleichen Erfolg. Diese Arbeit ebnet den Weg zur therapeutischen Nutzung von iPS-Zellen als ideale Quelle für adulte, vom Immunsystem tolerierte Zellen, um Organe oder Gewebe bei älteren Menschen zu reparieren.
hel/ral
Quelle: Lapasset, L. et al.: Genes & Dev. 201; 25: 2248 – 2253
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