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- AZ 25/2012
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Gesundheitspolitik
Wer machts?
Bei ABDA, Bundesapothekerkammer und Deutschem Apothekerverband stehen Ende des Jahres Neuwahlen an. Wer soll für die nächsten vier Jahre an der Spitze der deutschen Apothekerinnen und Apotheker stehen und sie in der Öffentlichkeit und Politik repräsentieren? Wer will die Verantwortung auf sich nehmen und den Apothekerberuf zukunftsfest machen, inhaltlich, aber auch wirtschaftlich?
Schaut man unter diesen Vorzeichen auf die seit 2009 amtierende Crew und fragt in die Runde, wie sie ihren Job gemacht hat – die Antwort dürfte prima vista nicht besonders schmeichelhaft ausfallen. Die Apotheken stehen heute finanziell meist schlechter da als vor vier Jahren, die Apothekenanzahl ist im Sinkflug und die heilberufliche Komponente des Apothekerberufs in der Öffentlichkeit ist noch lange nicht so kommuniziert und gefestigt, wie man es sich wünscht. Aber: hätte es eine andere Spitze anders machen können? Natürlich, sie hätte. Aber unter den gesundheitspolitischen Vorzeichen der letzten vier Jahre wäre es extrem schwierig gewesen: Rabattverträge, AMNOG, Neidkultur in den Medien und eine schwarz-gelbe Regierung, die – um nicht in den Verdacht der Klientelpolitik zu kommen – den Apothekern in keiner Weise gut gesonnen war und ist, haben die berufspolitische Arbeit extrem schwer gemacht. Und vor diesem Hintergrund: warum nicht auch mal ein Dankeschön an Wolf, Becker, Fink und Co. für ihren Einsatz!
Klar, verfolgt man die Meinungsäußerungen der berufspolitisch interessierten Apotheker(innen) in Leserbriefen und Internetforen, dann hätte es jeder besser gekonnt. Das ist ein bisschen so wie beim Fußballfan vorm Fernseher: er hätte auch jedes Tor geschossen und jeden Elfmeter gehalten. Nur, alle die es vermeintlich besser können, arbeiten nicht in den Gremien mit und sind vor vier Jahren nicht zur Wahl angetreten.
Und so wird es auch Ende November bei der nächsten Wahl sein: Es sind die besten unter den Kandidaten und Kandidatinnen zu wählen, die zur Verfügung stehen. Sie sollten sich mit ihren Programmen und Zielen vorstellen – die Basis hat ein Recht darauf. So wies derzeit aussieht, wird Friedemann Schmidt ABDA-Präsident, Fritz Becker den Verband weiterhin führen. Für die Bundesapothekerkammer ist noch alles offen, ich könnte mir wieder eine engagierte Apothekerin gut vorstellen. Und in der zweiten Reihe wäre Platz für jüngere Berufspolitiker(innen), z. B. aus Bayern, Nordrhein, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bremen, Saarland, Brandenburg …
Peter Ditzel
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