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- AZ 27/2012
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Gesundheitspolitik
Lieferengpässe auch in öffentlichen Apotheken
Den Grund für die mangelnde Lieferfähigkeit sieht der stellvertretende HAV-Vorsitzende Hans Rudolf Diefenbach insbesondere darin, dass meist nicht mehr in Deutschland, sondern oftmals sogar außerhalb Europas produziert wird. Immer mehr Arzneimittel und deren Wirkstoffe würden im Zuge der Globalisierung weltweit – beispielsweise in China oder Indien – nur noch an einem Standort hergestellt. "Fällt dort die Produktionsanlage aus oder der Hersteller stellt seinen Betrieb ein, ist das natürlich mit Konsequenzen verbunden."
Letztlich gehe es "nur noch ums Geld", vermutet der HAV. Der Hersteller, der den günstigsten Preis anbiete, bekomme den Zuschlag – da spiele die Lieferfähigkeit eine untergeordnete Rolle. "Diese ‚Geiz ist geil-Mentalität‘ auf Kosten der Gesundheit ist menschenunwürdig", kritisiert Diefenbach. Er fordert die Politik auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit Apotheken in der Lage sind, die Bevölkerung weiterhin mit den notwendigen Arzneimitteln zu versorgen.
Kleine Anfrage der Linksfraktion
In der Politik ist diese Forderung offenbar angekommen. Die Bundestagsfraktion der Linken fordert in einer aktuellen Kleinen Anfrage Auskünfte von der Bundesregierung zu den Ausmaßen des Problems ein – vor Augen hat sie dabei allerdings die derzeitige Berichterstattung zu Lieferengpässen in der Krankenhausversorgung. Die Linken erwarten unter anderem Antworten dazu, welche Ursachen die Regierung für die Versorgungsengpässe sieht. Und ob ihrer Ansicht nach die Pharmaindustrie eine besondere Verantwortung trifft. Zudem will die Fraktion wissen, welche politischen Schritte geplant sind, um den bestehenden Versorgungsengpässen entgegenzuwirken.
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