Gesundheitspolitik

Aufklärungsarbeit

Brandenburg kämpft gegen Apotheken-Vorurteile

Potsdam (lk). Nach der erfolgreichen Protestaktion gegen die Honorarerhöhung um 25 Cent kämpft der Apothekerverband Brandenburg jetzt mit Handzetteln gegen das weitverbreitete Vorurteil, dass es zu viele Apotheken gebe. Im Rahmen der Informationskampagne "Apotheken informieren" klären die brandenburgischen Apotheken mit Argumenten und Fakten ihre Kunden auf. Dazu übernimmt der Verband eine bereits von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg durchgeführte Kampagne.

Der Slogan Brandenburgs: "Die beste Medizin gegen Vorurteile: Ehrliche Argumente". Was also bedeutet zu viel Apotheken? Zu viel Service? Zu viel Beratung? Bei einer hohen Apothekendichte liegt aus Sicht des Verbandes doch der Vorteil klar auf der Hand: "Eine wohnortnahe, schnelle Arzneimittelversorgung mit qualifizierter Beratung bietet auch Lebensqualität. Besonders bei nachlassender Mobilität können sich ältere Menschen so noch besser und länger selbst versorgen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Kampagne versteht sich als Anregung zum Nachdenken und als Anstoß zum Dialog mit den vielen Menschen, die täglich in die Apotheken kommen und die Anliegen und Positionen der Apothekerinnen und Apotheker nicht nachvollziehen können. Ziel der Kampagne ist es, einen Dialog zwischen Patient und Apotheker anzustoßen, der durch Information, Transparenz und Aufklärung erreicht werden soll.

"In Deutschland gibt es etwa 45.000 Bäckereien und Backfilialen und noch etwa 21.300 Apotheken. Niemand beschwert sich darüber, dass wir zu viele Bäckereien hätten. Zu Recht. Konkurrenz belebt das Geschäft, erhöht die Qualität und verhilft dem Kunden zu vielen Vorteilen. Genau so ist es bei den Apotheken. Mehr Apotheken kosten die Kunden nicht mehr Geld", so der in den Apotheken ausliegende Handzettel. Es wird darauf hingewiesen, dass Deutschland mit 3800 Einwohnern pro Apotheke im europäischen Mittelfeld liegt und dass die Apothekenzahl für die GKV-Ausgaben keine Rolle spielt: "Denn: Die Kosten für die Krankenkassen werden nicht von den Apotheken, sondern von den zu behandelnden Krankheiten und den eingelösten Rezepten verursacht." Und weiter: "Jeder von uns weiß aus eigener Erfahrung: Ob rauer Hals, Kopfweh oder Sonnenbrand, ob Husten, Durchfall oder Rückenschmerzen – niemand möchte in so einem Zustand zwei Stunden durch die Gegend fahren müssen, um die nächste fachmännische Beratung in einer Apotheke zu erhalten."



AZ 2012, Nr. 41, S. 3

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