DAZ aktuell

Pharmaverband: über 20 neue Arzneimittel in 2012

Innovationen bei Krebsmitteln und Antibiotika

BERLIN (lk). Auch im angelaufenen Jahr 2012 rechnet der Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) wieder mit wichtigen Innovationen auf dem Arzneimittelmarkt: 2012 bestehe die Aussicht auf mehr als 20 neue Medikamente, insbesondere gegen Krebs und Infektionskrankheiten. Das prognostizierte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa, mit Blick auf laufende und kürzlich abgeschlossene Zulassungsverfahren für neue Medikamente.
vfa-Chefin Fischer: Die ausgehandelten Preise mit den Kassen entscheiden darüber, welche Präparate die Hersteller auch hierzulande auf den Markt bringen können. Foto: vfa

Rund ein Viertel der Präparate sollen die Behandlung von Patienten verbessern, die an Krebs leiden – konkret an Lungen-, Schilddrüsen-, Knochen-, Haut- oder Nierenkrebs, an verschiedenen Leukämien und Lymphomen. Drei neue Antibiotika sollen Bakterien bekämpfen, die gegen ältere Mittel resistent oder von jeher schwer zu therapieren sind. Gegen HIV dürfte unter anderem ein weiteres Medikament herauskommen, das alle für eine wirksame Therapie nötigen Wirkstoffe in sich vereinigt. Neue Impfstoffe könnten die Möglichkeiten erweitern, sich vor Hirnhautentzündung durch Meningokokken zu schützen.

Zur Behandlung des weit verbreiteten Diabetes Typ 2 steht ab 2012 möglicherweise eine neue Klasse von Medikamenten zur Verfügung, die den Blutzuckerspiegel senken, indem sie überschüssigen Zucker über den Harn ausleiten. Etwa ein Drittel der kommenden Medikamente richtet sich gegen seltene Erkrankungen wie Mukoviszidose oder Sehnerv-Neuropathie und Infektionen bei Frühchen.

"Hier zeigt sich die Entschlossenheit der Pharma-Unternehmen, auch für solche Krankheiten therapeutische Lösungen zu entwickeln, die nicht mit einem großen Absatzmarkt verbunden sind", so Fischer.

Die endgültigen Erstattungsbeträge für diese Präparate müssen laut Gesetz vom Hersteller mit dem Spitzenverband der Krankenkassen ausgehandelt werden. Bei Impfstoffen werden diese aus europäischen Vergleichspreisen errechnet. "An den letztlich erzielbaren Preisen werden die forschenden Pharma-Unternehmen erkennen können, ob auch zukünftig Innovationen in Deutschland schnellstmöglich für die Behandlung der Patienten eingesetzt werden können", so Fischer. "Dies wird mit darüber entscheiden, welche Präparate die Hersteller künftig auch hierzulande auf den Markt bringen können. Denn Pharmaforschung ist langwierig und teuer und folglich auf eine angemessene Erstattung ihrer Ergebnisse angewiesen."



DAZ 2012, Nr. 1, S. 24

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