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Klinische Pharmazie – POP
Klinische Pharmazie – POP: Inhaltsverzeichnis
"It's the patient, stupid!" - Warum wir die Klinische Pharmazie forcieren müssen
Ins Gespräch kommen - Tipps zur Kommunikation zwischen Apotheker und Patient
MTM für Arzt und Patient - Was sich hinter einem Medication Therapy Management verbirgt
Laborparameter – Wie Laborwerte in der Klinischen Pharmazie zu interpretieren sind
AMTS-Spezial: Statin-induzierte Myopathie Arzneimitteltherapie-Sicherheit bei Hyperlipidämie)
Ein Plädoyer für die Klinische Pharmazie
"Die beste Arznei für den Menschen ist der Mensch"
Paracelsus
Mit der heutigen Ausgabe möchten wir Ihnen eine neue Schwerpunktserie vorstellen, die in Zukunft einmal monatlich in der DAZ erscheinen wird und die sich maßgeblich den Themen Klinische Pharmazie, Pharmazeutische Betreuung und Medikationsmanagement widmet. Ziel ist es, anhand von Fallbeispielen zu zeigen, wie sich der Apotheker stärker in die Arzneimitteltherapie seiner Kunden einbringen kann und wie auf dieser Grundlage ein modernes Arzneimitteltherapiemanagement durchgeführt werden kann. Wir gehen damit bewusst den Schritt über die reguläre Beratung, die die Abgabe eines Arzneimittels begleitet, hinaus, um aufzuzeigen, wie wir als Apotheker sowohl im Sinne des Patienten als auch in Kooperation mit den Ärzten erfolgreich zusammenarbeiten können. Vielleicht haben Sie es schon an der Wortwahl gemerkt: der Kunde, der zum Zweck der Rezepteinlösung oder zum OTC-Kauf Ihre Apotheke betritt, wird schnell zum Patienten, der nicht mehr nur zum Bezug eines Arzneimittels kommt, sondern der uns bewusst nur und ausschließlich wegen unserer unabhängigen Beratung und unseres Fachwissens aufsucht.
Sie werden schnell feststellen, dass diese Form von Betreuung nicht nur für Sie, sondern auch für den Patienten zeitintensiver und umfangreicher ist, als bisher. Wir betreten Neuland, und gerade von uns selbst, den Arzneimittelfachfrauen und Arzneimittelfachmännern, verlangt es in jeder Hinsicht eine Menge ab: Nicht nur was noch mehr Feingefühl, Geschick und Kommunikationsfähigkeit im Umgang mit unseren Patienten und deren Erkrankungen angeht, sondern auch bezogen auf unser Fachwissen, das um einige Disziplinen erweitert werden muss, um so Basis einer vertieften Beratung zu sein. Vielleicht werden Sie den ersten Fall lesen und sich wundern, wie weit der Apotheker sich einbringt und wie er Einfluss nimmt auf die Arzneimitteltherapie des Patienten. Was in vielen Ländern bereits Alltag ist, steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Der Apotheker übernimmt aktiv die Verantwortung für die ganz konkreten Lösungsvorschläge und Therapieempfehlungen, die er aufgrund der Probleme, die er erkannt hat, ausarbeitet. Das eigene Selbstverständnis und das sich daraus ergebende Selbstbewusstsein gehen in unseren Fallbeispielen bewusst in eine Richtung: Der Patient steht im Mittelpunkt, nicht das Arzneimittel, und: Wir sind die Arzneimittelexperten. Gerade die Fähigkeit, gezielt arzneimittelbezogene Probleme zu erkennen und konkrete Lösungen zu erarbeiten, ist von besonderer Bedeutung, denn das macht es am Ende auch dem Arzt einfacher, Vorschläge zu übernehmen und den Apotheker als zuverlässigen und kompetenten Fachmann und Teil eines interdisziplinären Teams wahrzunehmen. So kann sich mit der Zeit gegenseitiges Vertrauen aufbauen, das dann die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit bildet. Wir möchten Sie motivieren, umzudenken, sich Gedanken zu machen, wie wir unseren Beruf zukunftsfähiger und patientenorientierter gestalten können, um so den Versorgungsauftrag wieder in den Vordergrund zu stellen. Welchen Weg wollen wir gehen, wie möchten wir wahrgenommen werden?
Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs, in der sich viele ohnehin schon aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung der Apotheken die Frage stellen, wie es weitergehen soll. Nie war der Zeitpunkt besser, sich neu zu positionieren und im Sinne unserer Patienten unseren Nutzen vorzutragen.
Um Ihnen das Mitmachen zu erleichtern, werden die von uns vorgestellten Patientenfälle einem "roten Faden" folgen, der ein Muster bzw. eine feste Vorgehensweise widerspiegelt, wie man einen gegebenen Fall bearbeiten kann. Am Ende führen wir für jeden Fall ein Medikationsmanagement durch, um so nochmals zu verdeutlichen, wie man sich als Apotheker in die Arzneimitteltherapie einbringen kann.
Neben der Printausgabe der DAZ laden wir Sie besonders dazu ein, auch von dem zur Verfügung gestellten Online-Format Gebrauch zu machen, das nach und nach ausgebaut werden wird. Dort werden Sie neben den Informationen in der Printausgabe weiterführende Links und Informationen finden. Die Fälle werden streng aus Sicht der Klinischen Pharmazie bearbeitet und verdeutlichen so das ganzheitliche pharmazeutische Konzept, das dahinter steht.
Machen Sie mit, begeistern Sie sich zusammen mit uns für Klinische Pharmazie, Pharmazeutische Betreuung und interdisziplinäres Arbeiten! Wie schon die Überschrift des nebenstehenden Beitrags sagt: It’s the patient, stupid!
Monika Alter für die Autoren der DAZ-Serie zur Klinischen Pharmazie "POP: Patienten-orientierte Pharmazie"
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