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- DAZ 27/2012
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Prisma
Testosteron-Spiegel "sinkt nicht altersbedingt"
Ein Team um Gary Wittert von der Universität Adelaide nahm die Testosteronwerte von 1500 Männern im Alter zwischen 35 und 80 Jahren unter die Lupe – je zwei Mal im Abstand von fünf Jahren. Zusätzlich zur Hormonmessung erfassten sie gesundheitliche Aspekte der Probanden wie Gewicht und vorhandene Erkrankungen sowie psychische Faktoren wie Partnerschaftsstatus oder Arbeitsbelastung. Bei der Auswertung der gesammelten Daten kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass nicht das Alter für einen Rückgang der Testosteronproduktion eine wesentliche Rolle spielt, sondern vielmehr die Lebensumstände. Im Schnitt sanken die Hormonwerte bei den Probanden im Lauf der fünf Jahre Studienbeobachtungszeitraum um weniger als ein Prozent. Signifikant stärkere Absenkungen fanden die Studienautoren bei Männern, die zwischen der ersten und zweiten Messung deutlich an Gewicht zugelegt hatten oder bei denen psychische Probleme wie eine Depression aufgetreten waren. Übergewicht und eine negative Psyche sind also die Triebfeder für eine nachlassende Testosteronproduktion, so das Fazit der Wissenschaftler. "Es ist wichtig, dass Ärzte verstehen, dass ein sinkender Testosteronspiegel kein natürlicher Teil des Alterns ist, sondern sehr wahrscheinlich auf gesundheitsrelevante Verhaltensweisen oder den gesamten Gesundheitszustand zurückzuführen ist", resümiert Gary Wittert das Ergebnis der Studie.
ral
Quelle: Wittert, G. et al.: Vortrag bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Endokrinologie in Houston
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