Prisma

Jedes Glas Alkohol ist zu viel

Wenn Schwangere regelmäßig Alkohol trinken, kann das beim Kind zum Fetalen Alkoholsyndrom führen. Einer aktuellen Studie zufolge leidet vor allem das Gehirn.

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Kinder mit Fetalem Alkoholsyndrom erkennt man an einem geringen Kopfumfang oder einem flach wirkenden Mittelgesicht. Wie US-amerikanische Forscher nun zeigten, kann das Gehirn jedoch auch ohne sichtbare Auffälligkeiten geschädigt sein. Die Forscher selektierten 101 Schwangere, die laut eigener Angaben jeden Tag etwa 48 Gramm Alkohol zu sich nahmen. Eine Gruppe mit 101 abstinenten schwangeren Frauen diente als Kontrolle. 80 Prozent der Kinder der "trinkenden" Mütter kamen mit einem Fetalen Alkoholsyndrom zur Welt. 44 Prozent litten unter Störungen im zentralen Nervensystem. Zum Vergleich: Nur 14 Prozent der enthaltsamen Mütter gebaren Kinder mit einem ZNS-Defekt. Die äußerlichen Anomalien traten seltener auf als erwartet, dafür zeigten sich im weiteren Lebenslauf vermehrt Sprachprobleme und Lernschwierigkeiten. Gemäß den Studienautoren dürfte das Fetale Alkoholsyndrom damit häufiger vorkommen als gedacht, da Kinder mit ausschließlich neurologischen Problemen bislang nicht darunter erfasst werden.


sk


Quelle: Kuehn D. et al.: Alcoholism: Clinical and Experimental Research 2012



DAZ 2012, Nr. 31, S. 6

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