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DAZ aktuell
Mehr als 11 Millionen Rezepturen bundesweit
Der Großteil entfiel auf sogenannte allgemeine Rezepturen (8,6 Mio.) und die Anfertigung von Methadon-Zubereitungen für die Heroinersatztherapie (2,8 Mio.). Nicht in den DAPI-Zahlen inbegriffen sind auf Privatrezept oder Eigenwunsch der Patienten angefertigte Rezepturen. Auch die Anfertigungen von Spezialrezepturen, wie Krebsmedikamente oder individuell hergestellte Ernährungslösungen, erfasst das Institut nicht. Kiefer: „Deshalb sind die aktuellen Zahlen nicht ohne Weiteres vergleichbar mit älteren DAPI-Auswertungen.“
„Schlicht eine Notwendigkeit“
Kiefer betonte, dass Rezepturen „kein Luxus, sondern schlicht eine Notwendigkeit“ seien. Etwa, wenn ein herzkrankes Kind ein Medikament in einer Dosis brauche, für die es kein industrielles Arzneimittel gibt. Allerdings decke das Honorar für die Rezepturherstellung schon seit Jahren nicht annähernd die Kosten, die in der Apotheke entstehen. Zudem seien die Anforderungen an die Rezepturherstellung durch die neue Apothekenbetriebsordnung weiter gestiegen. Kiefers Schlussfolgerung ist klar: „Es ist deshalb überfällig, dass diese apothekerliche Leistung gerecht vergütet wird“.
Mit den DAPI-Daten zu Rezepturen geht nun auch eine Landesapothekerkammer nach der anderen an die Öffentlichkeit. So meldete etwa Berlin, dass hier im letzten Jahr 323.000 allgemeine Rezepturen und 55.000 Methadon-Zubereitungen hergestellt worden seien – auch diese Zahlen sind nur die untere Grenze. In Hessen waren es 535.000 allgemeine und 469.000 Methadon-Zubereitungen. Bayern meldet 1,1 Millionen allgemeine Rezepturen und 187.000 Zubereitungen für die Heroin-Ersatztherapie. Tenor aller Pressemeldungen ist: Eine angemessene Vergütung ist unerlässlich.
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