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- DAZ 37/2012
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Arzneimittel und Therapie
Neuer Wirkstoff Brentuximab
Bei einigen Lymphomarten wie dem systemisch anaplastisch großzelligen Lymphom (sALCL) und dem Hodgkin Lymphom (HL) werden CD30-Zellen überexprimiert. Ein Therapieansatz geht davon aus, diese Zellen gezielt zu vernichten. Hierfür wurde das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab Vedotin entwickelt, das gegen die krankheitsbedingte Überexpression von CD30-Antigen gerichtet ist und CD30-positive Tumorzellen zerstört. Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (antibody-drug conjugate, ADC) Brentuximab Vedotin besteht aus drei Komponenten: einem monoklonalen anti-CD30-Antikörper ohne anti-tumorale Eigenschaften, einem Linker und dem Zytostatikum Monomethyl-Auristatin E. Letzteres ist ein extrem toxisches Spindelgift, das aufgrund dieser Eigenschaft nicht als freier Bestandteil appliziert werden kann. Durch den Linker bleibt das Konjugat in der Blutbahn weitgehend stabil. Der Antikörperteil bindet an die für die Tumorentitäten typischen überexprimierten CD30-positiven Tumorzellen. Nach der Bindung wird der Linker durch lysosomale Enzyme gespalten und das Zytostatikum in der Zelle freigesetzt. Monomethyl-Auristatin E unterbindet in der Zelle die Tubulinpolymerisierung, was letztendlich zur Apoptose der Tumorzelle führt. Dieses Wirkprinzip hat sich in den Zulassungsstudien bewährt, so dass Brentuximab Vedotin in den USA bereits zugelassen ist, von der EMA wurde die Empfehlung für die Zulassung ausgesprochen. Der Hersteller hofft, dass in Europa Zulassung und Markteinführung im Oktober dieses Jahres erfolgen.
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