DAZ aktuell

Rabattquote bei 54 Prozent

Unterschiede bei Kassen und in Regionen

BERLIN (jz). Der Anteil rabattierter Substanzen an den gesamten Verordnungen des GKV-Fertigarzneimittelspektrums beträgt derzeit 54 Prozent. Laut Insight Health existieren dabei deutliche Unterschiede – zwischen den einzelnen Kassen, aber auch in der regionalen Betrachtung. Für seinen Bericht analysierte der Informationsdienstleister die GKV-Rezepte der Apothekenrechenzentren. Danach haben bis einschließlich Juli 2012 über 155 Pharmahersteller Rabattverträge für rund 34.000 Pharmazentralnummern (PZN) mit Krankenkassen geschlossen – seit Juli 2009 ein Anstieg der PZN-Anzahl von gut 13 Prozent.

Beim Vergleich der Rabattquoten der drei größten deutschen Ersatzkassen zeigten sich bei den deckungsgleich unter Rabattvertrag stehenden Substanzen die Quoten von 65 Prozent bei der Techniker Krankenkasse, 73 Prozent bei der DAK-Gesundheit und 84 Prozent bei der Barmer GEK. Während sich die Betriebskrankenkassen zudem mit Quoten zwischen 57 und 65 Prozent als vergleichsweise homogen erwiesen, lag die Spannweite innerhalb des AOK-Systems bei den einzelnen Landes-AOKen zwischen 40 und 60 Prozent.

Die regionale Untersuchung der einzelnen Kassenquoten zeigte teilweise ein überdurchschnittliches Rabattquotenniveau in allen Regionen (Bahn-BKK zwischen 64 Prozent in Sachsen und 72 Prozent in Nordrhein). Andere Kassen hatten ein deutlich niedrigeres Niveau mit größeren regionalen Unterschieden (IKK classic zwischen 39 Prozent in Sachsen und 55 Prozent in Nordrhein). Die kassenunspezifische Betrachtung nach KV-Regionen wies das Saarland als Spitzenreiter mit einer Rabattquote von über 59 Prozent und Bremen als Schlusslicht mit einer Quote von 46 Prozent aus.

Auch bei den Rabattquoten einzelner Substanzen des generikafähigen Marktes gibt es deutliche Abweichungen: Die höchste Rabattquote lag den Zahlen des Informationsdienstleisters zufolge bundesweit bei knapp 90 Prozent (Hydrochlorothiazid). Andere Substanzen wiesen dagegen sehr niedrige Rabattquoten von rund 30 Prozent und darunter auf. Grund hierfür dürfte laut Insight Health auch sein, dass entsprechende Rabattverträge erst in jüngster Vergangenheit abgeschlossen wurden.



DAZ 2012, Nr. 40, S. 26

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