Zum 90. Geburtstag von Dr. Hans-Günther Helling

Dr. Helling hat über viele Jahrzehnte die Geschicke der Apothekerkammer Hamburg und der Hamburger Apothekerinnen und Apotheker begleitet und mitbestimmt. Als er seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Apothekerkammer im Jahr 1959 aufnahm, hatte das Bundesverfassungsgericht gerade in seinem "Apotheken-Urteil" die Niederlassungsfreiheit für Apotheker festgeschrieben. Es musste noch ein Apothekengesetz geschaffen werden, welches diese neue Freiheit in geordnete Bahnen lenkte. Auch ein Arzneimittelgesetz gab es damals noch nicht, ganz zu schweigen von bundeseinheitlichen Regelungen zur Verschreibungspflicht oder der Apothekenbetriebsordnung. Die Entwicklung und das Ringen um alle diese Regelungen hat Dr. Helling im Laufe seines Berufslebens miterlebt und zusammen mit seinen jeweiligen Vorständen hier und dort an den "Stellschrauben" Einfluss genommen. 32 Apothekertage fielen in seine Amtszeit, "sein" letzter war jener denkwürdige des Jahres 1990, bei dem erstmals wieder eine gemeinsame Hauptversammlung der Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Deutschland möglich war.

Für seine Verdienste um den Berufsstand wurde er 1991 von den Vorständen der ABDA, der BAK und des DAV mit der Ehrennadel der deutschen Apotheker ausgezeichnet.

Dr. Helling ist auch nach Beendigung seines aktiven Dienstes der Pharmazie und seiner Kammer verbunden geblieben. Immer wieder dankbar erinnere ich mich an meine ersten Wochen und Monate als Kammergeschäftsführer zurück, während derer mir Dr. Helling tatkräftig zur Seite stand und mit seinen unschätzbaren Erfahrungen half, mich mit meiner damals neuen Aufgabe vertraut zu machen.

In den 90er Jahren arbeitete er in diversen Kammerausschüssen weiter mit, beispielsweise im Fortbildungsausschuss oder bei der damaligen Novellierung von Satzung und Geschäfts- ordnung. Er gehört zu den aktiven Mitgliedern der "Rentner-Band", in der sich alle ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apothekerkammer zusammengeschlossen haben und die regelmäßig gemeinsame Ausflüge, meist mit kulturellem oder kunsthistorischem Hintergrund, unternehmen. Aber auch sein Interesse an pharmazeutisch-fachlichen Fragen und an der wissenschaftlichen Entwicklung in unserem Fachgebiet behielt er bei, beispielsweise durch Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen oder bei Vorträgen der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft.

Lieber Herr Helling, wir alle wünschen Ihnen Gesundheit und weiterhin viel Freude an diesen Begegnungen und Aktivitäten. Und wir freuen uns immer sehr, wenn wir Sie treffen und mit Ihnen plaudern können.

Reinhard Hanpft

DAZ 2012, Nr. 40, S. 127