Prisma

Mit Micro-RNA zum MS-Nachweis

Deutsche Wissenschaftler haben eine neue Nachweismethode für Multiple Sklerose entdeckt, mit der sich auch verschiedene Verlaufsformen der Krankheit unterscheiden lassen und die somit möglicherweise zu Prognosezwecken eingesetzt werden kann.

Um eine Multiple Sklerose nachzuweisen, wird per Lumbalpunktion Nervenwasser aus dem Lendenwirbelbereich entnommen. Ein Team um Prof. Dr. Thomas Thum entdeckte in dieser Flüssigkeit nun Micro-RNAs, die sich als spezifisch für eine Multiple Sklerose erwiesen. Die kurzen Ribonukleinsäureketten zeigen nicht nur an, ob eine Multiple Sklerose vorliegt, sondern lassen anhand verschiedener Muster auch erkennen, welche Verlaufsform die Erkrankung nehmen wird. Sie sind also sowohl aus diagnostischer als auch prognostischer Sicht von Bedeutung. Entdeckt wurden die krankheitsspezifischen Micro-RNAs im Rahmen einer Studie mit rund 100 Probanden. Eine zweite Untersuchung mit der zehnfachen Probandenzahl soll die Erkenntnisse nun bestätigen.


ral


Quelle: Haghikia, A. et al.: Neurology, Online-Vorabpublikation, DOI:, 10.1212/WNL.0b013e3182759621



DAZ 2012, Nr. 43, S. 6

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.