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DAZ aktuell
Zyto-Ausschreibungen stoppen
Der VZA sieht sich angesichts der andauernden Lieferschwierigkeiten – insbesondere bei Krebsmedikamenten – in seiner Forderung bestätigt, in diesem Segment Ausschreibungen durch Krankenkassen abzuschaffen. "Wer durch die Konzentration auf einige wenige Anbieter auf Oligopole statt auf freiberufliche Apotheken in der Fläche setzt, der bekommt es mit Risiken zu tun, vor denen wir stets gewarnt haben und die nun offen zutage treten", so VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim. Anonyme, von Kapitalinteressen gesteuerte Zytostatika-Herstellerbetriebe gefährdeten Qualität, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit der onkologischen Versorgung, warnt er. "Heuschrecken" könnten die mittelständischen Strukturen verdrängen. Werde dieser Entwicklung kein politischer Riegel vorgeschoben, würden Versorgungsengpässe bei lebenswichtigen Medikamenten auch künftig nichts Außergewöhnliches sein, so Peterseim.
Seit 2007 erlaubt das Sozialgesetzbuch V Einzelverträge zwischen Krankenkassen und Apotheken über parenterale Zubereitungen aus onkologischen Fertigarzneimitteln, um Rabatte abschöpfen zu können. Solche Einzelverträge sind mit dem Wegfall der Preisbindung Mitte 2009 jedoch hinfällig geworden. § 129 Absatz 5 Satz 3 werde nun aber "systemwidrig von Krankenkassen für Ausschreibungen genutzt", beklagt Peterseim. "Eine Streichung der Vorschrift ist daher angesichts der nun aufgetretenen Versorgungsschwierigkeiten notwendiger denn je." Wenn sich die Nachfragemacht auf einige wenige Anbieter konzentriere, werde die Generikaindustrie offensichtlich derart unter Druck gesetzt, dass sie ihre Produkte im Zweifel lieber im Ausland vermarkte oder die Produktion ganz einstelle. Aus Sicht des VZA ist es zudem naheliegend, dass Apotheker, die im Auftrag anonymer Kapitalgeber Herstellungsbetriebe leiten, andere Ziele verfolgten als eine orts- und zeitnah positionierte, auf den Patienten hin orientierte Apotheke.
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