Aus den Ländern

Becker bittet Politiker um Hilfe

Parlamentarisches Frühstück des LAV Baden-Württemberg

Es ist gute Tradition des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, einmal im Jahr bei einem parlamentarischen Frühstück die Bundestagsabgeordneten aus dem Land über aktuelle Themen zu informieren. Am 21. November folgten 20 Abgeordnete der Einladung zum "Frühstück" in Berlin.
Fritz Becker Foto: LAV BW

Apotheker brauchen finanzielle Sicherheit

LAV-Chef Fritz Becker machte in einer Rede erneut deutlich, dass die Erhöhung des Fixhonorars um 25 Cent zwar ein Schritt in die richtige Richtung sei, aber bei Weitem nicht ausreiche. "Die Anhebung gleicht die Belastungen der vergangenen Jahre nicht aus. Bei einer gleichzeitigen deutlichen Erhöhung des Leistungsumfangs, der den Apothekern abgefordert wird, stehen wir noch im Minus. Auch der angewendete Berechnungsmodus, der für die aktuelle Anpassung verwendet wurde, ist unrichtig", stellte Becker gegenüber den Parlamentariern klar. Zudem forderte er, dass die Abrechnungsmodalitäten für die neue Pauschale im Nacht- und Notdienst schnellstens geregelt wird. Er schlug eine Abrechnung über die Apothekenrechenzentren vor.

Eine wichtige Baustelle für die Apothekerschaft sind die Verhandlungen zum Apothekenabschlag. Das Sonderopfer der Apotheker, betonte Becker, war auf die Jahre 2011 und 2012 begrenzt: "Auch andere Leistungserbringer wie die Krankenkassen oder Krankenhäuser haben ein Sonderopfer erbracht und auch dies nur für zwei Jahre begrenzt. Diese Regel muss auch für die Apothekerschaft gelten. Hier sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen", sagte Becker den Abgeordneten, "denn die Krankenkassen weigern sich, diesen Fakt anzuerkennen".

Rabattverträge: Licht und Schatten

Becker ging auch auf die Rabattverträge ein und stellte sie als finanzielle Erfolgsgeschichte für die Krankenkassen dar. Allerdings gab er zu bedenken: "Wenn Arzneimittelhersteller den Kassen großzügigste Rabatte einräumen, kann nicht auf Dauer davon ausgegangen werden, dass die Arzneimittelqualität dauerhaft auf dem hohem Niveau bleibt, wie ohne Rabattverträge. Die Einsparungen müssen irgendwo generiert werden." Zudem kritisierte Becker die Ausschreibungen von Grippeimpfstoffen; denn hier würden Rabattverträge die Versorgungssicherheit der Bevölkerung infrage stellen.

Niemand braucht sie, keiner will sie

Die neue Packungsgrößenverordnung, die ab Mitte 2013 die derzeitigen Normgrößen N1 bis N3 nach Therapiedauer definieren soll, müsse unbedingt "vom Tisch", forderte Becker. Gespräche zeigten, dass niemand die neue Verordnung wolle und niemand sie brauche. Hier seien Ärzte und Apotheker mit den Kassen einer Meinung. Die Abgabe einer N3-Packung, die für 100 Behandlungstage ausgelegt ist, an den Patienten gefährde die Arzneimittelsicherheit.

Auch wirtschaftliche Fragen stellen sich, denn manche "Riesenpackung" werde verkommen, weil der Patient das verordnete Medikament nicht einnimmt.

Anschließend war die Gesprächsbereitschaft der Politiker sehr groß. Fazit: Die Parteien suchen den Kontakt zur Apothekerschaft, aber niemand will sich mit konkreten Aussagen festlegen.


Spenden für syrische Flüchtlinge


Seit Monaten herrschen kriegsähnliche Zustände in Syrien. Tausende Menschen, davon drei Viertel Frauen und Kinder, sind über die Grenzen geflohen und leben in Lagern. Die meisten Flüchtlinge mussten alles zurücklassen und sind dringend auf Hilfe angewiesen.

Der Vorsitzende des Hilfswerks der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker, Fritz Becker, hat alle Kolleginnen und Kollegen aufgerufen, für die Flüchtlinge zu spenden. Das Hilfswerk kooperiert bei der Betreuung der syrischen Flüchtlinge mit dem Medikamentenhilfswerk action medeor.

Überweisen Sie Ihre Spende bitte auf das Spendenkonto:


Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Bankleitzahl: 300 606 01

Kontonummer: 6 41 41 41

Verwendungszweck: "Syrien"


Für Spenden ab 50 Euro erhalten Sie eine Spendenbescheinigung, wenn Sie Ihre Adresse angegeben haben.



DAZ 2012, Nr. 49, S. 85

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