Gesundheitspolitik

Apotheker in Leitlinie integriert

Berlin (abda/az). Diabetologisch qualifizierte Apotheker werden in die neue "Nationale VersorgungsLeitlinie Diabetes – Strukturierte Schulungsprogramme" eingebunden. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern bei der Schulung von Diabetikern sei damit erstmalig in einer nationalen Versorgungsleitlinie definiert. "Das ist ein weiterer Baustein für die enge Zusammenarbeit der beiden Heilberufe", so ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Letztlich unterstützten Apotheker die ärztliche Therapie und Schulung schon seit Langem und seien neben dem Arzt wichtige Ansprechpartner für Patienten.

Verlauf und Prognose einer Diabetes-Erkrankung hängen entscheidend vom Selbstbehandlungsverhalten der Patienten ab. Die hierfür benötigten Kenntnisse und Fertigkeiten werden ihnen im Rahmen von Schulungsprogrammen in Einzel- oder Gruppenschulungen vermittelt. "Im Rahmen der Schulung kann sich die Notwendigkeit ergeben, dass auch andere nichtärztliche Berufsgruppen in die Therapie integriert werden", heißt es dazu in der Leitlinie. Die Unterstützung durch einen diabetologisch qualifizierten Apotheker könne "bei Problemen der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten (Adhärenzproblem), der Selbstkontrolle der Patientinnen/Patienten (z. B. Blutglucose- und Blutdruckselbstkontrolle) oder Problemen mit technischen Hilfsmitteln (z. B. Insulinpen, Glucosemessgerät) […] sinnvoll sein". Dabei geht laut Schmidt die Unterstützung der Diabetiker über die "normale" Information und Beratung durch den Apotheker hinaus. Das notwendige Wissen eignen sich Apotheker in Fortbildungen an. Jeder "diabetologisch qualifizierte Apotheker (DDG)" ist nach dem gemeinsamen Curriculum von Bundesapothekerkammer und Deutscher Diabetes-Gesellschaft zertifiziert. Beide Organisationen arbeiten zusammen in der Kommission "Einbindung der Apotheker in die Diabetikerversorgung". Rund 5000 Apotheker haben sich bundesweit entsprechend qualifiziert.



AZ 2013, Nr. 1/2, S. 8

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