Gesundheitspolitik

Brutalstmögliche Aufklärung ...

Dr. Benjamin Wessinger

… hatte der neue ABDA-Präsident Schmidt nicht versprochen, das war Hessens ehemaliger Ministerpräsident Roland Koch. Aber größtmögliche Transparenz.

Nun ist Friedemann Schmidt fast ein halbes Jahr im Amt – rechnet man ab dem zwar nicht offiziellen, aber wohl doch faktischen Amtsantritt bei der "Maulwurf"-Pressekonferenz am 12. Dezember 2012, sind die ersten sechs Monate seiner Amtszeit bereits vorbei.

Wie sieht es denn nun aus mit der größtmöglichen Transparenz?

Der groß angekündigte Prüfbericht zur Maulwurf-Affäre, die sich schnell zu einer Affäre Bellartz entwickelte, entpuppte sich als gekürzte Fassung eines internen Berichts. Dieser wiederum betrachtete von rund 500 Belegen gerade mal zehn Prozent. Und brachte doch Erschütterndes ans Licht. Vorgestellt wurde der Bericht dann ganzen drei Fachmedien – nachdem vorher auch große Nachrichten- und Publikumsmedien großes Interesse an den Vorgängen hatten.

Größtmögliche Transparenz?

Man könne den Bericht doch von der Internetseite der ABDA herunterladen, hieß es von der Pressestelle lapidar. Doch auch das ist nun passé: Still und heimlich wurde die entsprechende Pressemeldung mit dem Link zum Bericht von der ABDA-Website entfernt. Der Link – der beispielsweise im Kommentar-Forum von DAZ.online kursierte – funktioniert auch nicht mehr. Kurz: Der Bericht ist von der ABDA-Seite verschwunden. (Für Interessierte: Er findet sich nach wie vor auf DAZ.online. Einfach unter www.deutsche-apotheker-zeitung.de in der rechten Navigationsspalte ganz oben "ABDA-Prüfbericht" anklicken.) Man habe ihn doch lange genug lesen können, meint Friedemann Schmidt dazu. Das gilt aber bestimmt auch für die Pressemeldungen zu den Paralympischen Winterspielen in Vancouver aus dem Jahr 2010. Diese finden sich aber – mit 1010 weiteren Pressemitteilungen – weiterhin auf www.abda.de. Nur diese eine Meldung, die ist nach nicht einmal einem Monat nicht mehr interessant?

Über die wahren Gründe für das Entfernen des Berichts schweigt sich die ABDA aus. Ein Verdacht liegt aber nahe: Ganz freiwillig wird die Entscheidung wohl nicht gefallen sein. Aber ganz egal, ob der ABDA nun mit rechtlichen Schritten oder unliebsamen Enthüllungen durch ehemalige Insider gedroht wurde – größtmögliche Transparenz sieht anders aus!


Benjamin Wessinger

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