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Gesundheitspolitik
ABDA: Rohertrag steigt um neun Prozent
Lage der Apotheken im 1. Halbjahr 2013 verbessert – Auch Umsatz zieht an
„Die positive Entwicklung der betriebswirtschaftlichen Situation der Apotheken setzt sich auch im 2. Quartal des Jahres 2013 weiter fort“, heißt es im aktuellen ABDA-Quartalsbericht.
„Nach vorläufigen Berechnungen wuchs der Rohertrag der durchschnittlichen Apotheke im 1. Halbjahr 2013 insgesamt um ca. 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum“, so der ABDA-Bericht. Dies sei auf die Anhebung des Festzuschlags von 8,10 Euro auf 8,35 Euro, die Absenkung des Apothekenabschlags von 2,05 Euro auf 1,75 Euro sowie die positive Absatzentwicklung zurückzuführen. Auf die verbesserten Großhandelskonditionen geht die ABDA nicht ein.
Rohgewinn des Jahres 2010 wird nicht erreicht
Aktuelle Berechnungen der Treuhand Hannover GmbH bestätigen die ABDA-Zahlen: Danach wurde die seit Einführung des Kombimodells 2004 stattfindende Talfahrt des Rohgewinns 2013 in einen Anstieg umgekehrt. Laut Treuhand steigt der Rohgewinn einer durchschnittlichen Apotheke im Westen von 24,9 Prozent des Nettoumsatzes im Jahr 2012 auf 26,0 Prozent in diesem Jahr. Allerdings: Damit wird der Wert des Jahres 2010 (26,3%) immer noch nicht ganz erreicht. Für die Durchschnittsapotheke im Osten stieg der Rohgewinn von 22,6 Prozent (2012) auf 23,8 Prozent (2013) und liegt damit ebenfalls knapp unter dem Wert von 2010, der 24,1 Prozent betrug.
Nach aktuellen Zahlen von IMS Health verbuchte der gesamte Apothekenmarkt (rezeptfreie und rezeptpflichtige Arzneimittel) von Januar bis Ende August 2013 ein Umsatzplus von 4 Prozent mit einem Volumen von 17,6 Milliarden Euro. Der Absatz wuchs im selben Zeitraum aufgrund der außergewöhnlich starken Erkältungs-/Grippewelle zum Jahresbeginn sogar um 5 Prozent.
Auf 1,85 Euro erhöhter Abschlag wird wenig ändern
Trotz der Anhebung des Kassenabschlages ab Jahresmitte rechnet die ABDA nicht mit einer negativen Trendwende: „Für die zweite Jahreshälfte ist hier trotz Anhebung des Abschlags auf 1,85 Euro nicht von einer deutlichen Änderung auszugehen, da zum 1. August mit der gesetzlichen Einführung der Notdienstpauschale weitere Finanzmittel für die Apotheken mobilisiert werden.“ Allerdings werde durch das Inkrafttreten des neuen Tarifvertrags, der ab Juli 2013 eine Anhebung der Tariflöhne um durchschnittlich 2,8 Prozent vorsehe, der Personalkostenanteil bis Jahresende leicht ansteigen.
Sinkende Apothekenzahlen
Erneut geht der ABDA-Quartalsbericht zur wirtschaftlichen Lage auch auf die Apothekenzahlen ein. Wie bereits bekannt, sank im ersten Halbjahr die Zahl der öffentlichen Apotheken in Deutschland um 151 auf bundesweit 20.770. Das ist der niedrigste Stand seit 1993. Ein Anstieg war dagegen erneut bei den Filialapotheken zu verzeichnen. Seit Dezember 2012 wuchs deren Zahl um 93 auf nunmehr 3946, so der ABDA-Bericht. Allerdings schwäche sich das Wachstum bei den Filialapotheken immer mehr ab. Habe es im Jahr 2005 noch quartalsweise Zuwachsraten im zweistelligen Bereich gegeben, so lägen diese aktuell bei circa einem Prozent.
Etwa ein Viertel der neu eröffneten Filialapotheken waren laut ABDA Neugründungen. Die restlichen Neueröffnungen waren ehemalige Einzelapotheken (ohne Filialstruktur), die übernommen und in Filialapotheken umgewandelt wurden. Mit 16.824 Haupt- bzw. Einzelapotheken verringerte sich deren Zahl im 1. Halbjahr um 244. Von den 2935 Hauptapotheken mit Filialstruktur besaßen 2149 Apothekenleiter nur eine Filialapotheke. 561 unterhielten zwei Filialen und 225 drei.
2955 Apotheken mit Versandhandelserlaubnis
Im gesamten Bundesgebiet hatten im 1. Halbjahr 2013 insgesamt 2955 Apotheken eine Erlaubnis zum Versandhandel. Das sind 124 weniger im Vergleich zum bisherigen Höchststand, der vor einem Jahr erreicht wurde. Des Weiteren wurde im 2. Quartal eine Krankenhausapotheke geschlossen. Es gibt jetzt noch 407 Krankenhausapotheken. Vor zehn Jahren arbeiteten in Deutschland noch 530 Krankenhausapotheken.
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