Wirtschaft

180 Jahre im Geschäft

McKesson: Pharmahändler mit langer Geschichte

ks | McKesson hat in den Vereinigten Staaten eine ebenso lange Geschichte wie Gehe in Deutschland. 1833 gründeten John McKesson and Charles Olcott die Firma in New York. Schon damals war es ihr Geschäft, Arzneidrogen und Chemikalien zu importieren und im Großhandel zu verkaufen. Auf dem Seeweg kamen Arzneistoffe aus Europa nach Amerika, aus Kolonien in Pennsylvania Heilpflanzen und Gewürze. Heute ist McKesson mit einem jährlichen Erlös von 123 Milliarden US-Dollar (89 Mrd. Euro) im Gesundheitsgeschäft ganz an der Spitze.

1853 wurde die Firma umbenannt in McKesson & Robbins – nach dem neuen Partner Daniel Robbins. Zu dieser Zeit lieferte das Unternehmen seine pharmazeutischen Produkte bereits über weite Teile Amerikas aus; der Transport erfolgte in Planwagen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen McKesson und Robbins als einer der ersten Großhändler mit der Herstellung von Arzneimitteln – Flüssigextrakte, Tinkturen und Pillen. Die beiden Geschäftsmänner leisteten damit Pionierarbeit auf diesem Gebiet.

1960er Jahre: Getränke und Milchprodukte kommen dazu

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts überzeugten McKesson und Robbins andere Großhändler, sich ihnen anzuschließen. So entstand ein immer größeres Netz von Niederlassungen. Das Unternehmen wurde zum führenden Arzneimittellieferanten in den Vereinigten Staaten. In dieser Zeit nahm die Firma auch andere Produkte abseits des Gesundheitsmarktes in den Blick. In den 1960er Jahren tat man sich mit einer Molkerei zusammen – die Foremost-McKesson Inc. entstand. Die neue Firma wurde zum größten Händler nicht nur von Arzneien, sondern auch von alkoholischen Getränken, Molke-Nebenprodukten, frischen Milchprodukten und aufbereitetem Wasser in den USA. Auch Krankenhaus- und Laborbedarf lieferte das Unternehmen in viele Regionen.

1980er Jahre: Konzentration auf Gesundheitsmarkt

Seit den 1980er Jahren konzentrierte sich McKesson wieder auf den Gesundheitsmarkt und trennte sich von seinen anderen Geschäften. Die Firma erwarb im Gegenzug andere Unternehmen: Automated Health care, General Medical und HBO & Company. Automatisierungssysteme sollten die Arbeit in Kliniken und Apotheken verbessern, das Großhandelsgeschäft mit den unterschiedlichsten Gegenständen des medizinischen Bedarfs weitete sich aus.

Heute teilt sich das Geschäft von McKesson in zwei große Sparten auf: Distribution Solutions und Technology Solutions. Beide enthalten jeweils eine Reihe weiterer Spezialsparten. In den vergangenen zehn Jahren schrieb sich das Unternehmen auf die Fahne, das Gesundheitswesen in eine neue Form zu bringen. Unter anderem mit einem Apotheken-Franchise-System: die unabhängigen Health Mart®-Apotheken. Kein Standbein hat McKesson allerdings im Einzelhandel. Eigene Apotheken, wie sie etwa Celesio in einigen europäischen Ländern betreibt, sind dem amerikanischen Unternehmen bislang fremd.

Der Celesio-Kauf ist nicht der erste Schritt nach Europa. McKesson ist bereits mit Dependancen im Vereinten Königreich, Frankreich und den Niederlanden vertreten. Nun kommt der große und attraktive deutsche Gesundheitsmarkt hinzu. Und mit ihm einige andere Länder des alten Kontinents, in denen Celesio aktiv ist. 

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