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- AZ 52/2013
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Gesundheitspolitik
Liebes Christkind
alles schläft, einer wacht – und der bin ich heut’ Nacht. Fein, dass Du den Nachtdienst mit ein paar Euro verzuckert hast. Dafür möchte ich mich mit einem kleinen Video bei Dir bedanken: ich, an meinem Schreibtisch, mit Kräuterteekanne und Grünpflanze in meinem holzgetäfelten Büro. Darf ich’s Dir aufs Handy schicken?
Aber, liebes Christkind, Du weißt, die Nachtdienstalmosen reichen leider nicht. Früher war mehr Lametta! Bei jeder Rezeptur buttern wir zu, da gibt es nichts zum Absahnen – so ein paar Silberkugeln und Schokotrüffel könntest Du uns noch an den Baum hängen. Die Defektur haben wir eh schon an den Nagel gehängt. Und denk bitte auch an die BtM-Gebühr! So zwei, drei Euro dürfen’s gerne sein.
Damit ist mein Wunschzettel aber noch lange nicht zu Ende. Ich weiß, die Rabattverträge wirst auch Du leider nicht abschaffen können. Aber bitte sorg‘ dafür, dass die Firmen ihre Schachteln liefern. Lieferengpässe, das Unwort des Jahres! Was da zurzeit abläuft, ist nicht mehr feierlich. Wie schnell kann man da in eine Retaxfalle tappen. Wie wär’s, liebes Christkind, wenn Du den Kassen-Prüfmäusen mal ein paar Retaxfallen schickst, damit sie merken, wie sich das anfühlt?
Und wo wir gerade bei Wünschen für die Kassen sind: Bring ein bisschen Hirn für den GKV-Spitzenverband. Denn der sollte endlich die Substitutionsausschlussliste akzeptieren. Du weißt nicht, was das ist? Das ist ungefähr so: eine Liste, die ausschließt, dass ein Nürnberger die Aachener Printen bekommt und ein Aachener die Nürnberger Lebkuchen – oder so ähnlich.
So, und dann noch meine größten Wünsche: Flieg doch mal in der Berliner Jägerstraße vorbei – Du weißt schon, bei dem schönen alten Kasten, der irgendwie ein bisschen an Limburg erinnert – und leg dort so ’ne tolle Sofortbildkamera (bitte vollautomatisch und nicht zu kompliziert) untern Weihnachtsbaum. Was meinst Du, welch große Augen der kleine Friedemann machen wird. Dann kann er sich vor den Spiegel stellen und mit einem Klick sein neues Leitbild machen. Und gegen mögliche Depressionen wegen zögerlich kommendem ABDA-KBV-Modell leg noch ein paar Misericordinen dazu, Du weißt, die kleinen Helferlein in der Not, die schon Dein Mitarbeiter Franziskus auf dem Petersplatz verteilt hat. Wirkt besser als warmes Hecken-Bier zu trinken.
Und wenn Du mir ’ne kleine Drohne untern Baum legst und dem Gröhe Hermann noch erklärst, wie viel wir für ’n Bratappel und ’n Ei schuften müssen, dann werde ich nie mehr böse sein. Du, liebes Christkind, ich hab’ Dich auch auf Facebook geliket!
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