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Antibiotika sollen weiterhin wirksam bleiben

Das Schwarzwald-Baar Klinikum in Villingen-Schwenningen hat 2012 ein Konzept zum angemessenen Einsatz von Antibiotika eingeführt, um die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu verhindern.
ABS-Experten im Schwarzwald-Baar Klinikum: Oberarzt Dr. Herbert Riesterer (links) und Apotheker Dr. Matthias Fellhauer.
Foto: Schwarzwald-Baar Klinikum

Für die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen gibt es verschiedene Gründe; am wichtigsten ist jedoch der unsachgemäße Einsatz von Antibiotika. Nachdem das Bundesgesundheitsministerium bereits 2008 gemeinsam mit einschlägigen Verbänden und Organisationen die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) entwickelt hat, soll das sogenannte Antibiotic Stewardship (ABS) speziell in Krankenhäusern den Antibiotikaresistenzen entgegenwirken.

Das Schwarzwald-Baar Klinikum gehört zu den knapp 30 Krankenhäusern in Deutschland, die ein ABS eingeführt haben. Ein Expertenteam von zwei Apothekern und sieben Ärzten ist dafür zuständig, Strategien zur Optimierung der Antibiotikatherapie zu entwickeln und deren praktische Umsetzung zu planen. So hat das Team eine hausinterne Leitlinie erarbeitet, die genaue Vorgaben zur Auswahl, Dosierung und richtigen Anwendung geeigneter Arzneimittel macht.

Zudem werden den Ärzten Fortbildungen zum Thema Infektionskrankheiten angeboten, die über die Diagnose und Therapie weit hinausgehen, denn dabei geht es z. B. auch um den sachgerechten Umgang mit Laborproben, die Bewertung von Daten und die Interpretation von Statistiken.

Zahlen und Fakten zum Antibiotikaverbrauch werden am Schwarzwald-Baar Klinikum bereits seit Jahren erfasst und bewertet. Darauf aufbauend gibt es eine Art Frühwarnsystem im Sinne des Infektionsschutzgesetzes.


cae



DAZ 2013, Nr. 1/2, S. 67

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