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Phytotherapie zwischen Forschung und Praxis

LEIPZIG (diz). Wie spannend und lebendig die Forschung im Bereich der Phytopharmaka ist, machte der Phytokongress 2013 deutlich, den die Gesellschaft für Phytotherapie vom 8. bis 10. März 2013 an der Uni Leipzig veranstaltete. Die rund 200 Teilnehmer aus den Bereichen der wissenschaftlichen Hochschul- und Industrieforschung erlebten ein umfangreiches Kongressprogramm.
Rund 200 Teilnehmer aus der Hochschule und der Industrie hörten neueste Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Phytotherapie.
Foto: DAZ/diz

Für eine ganze Reihe von Phytopharmaka gibt es Wirksamkeitsbelege aus klinischen Studien. Auch die Wirkmechanismen der pflanzlichen Extrakte werden immer besser entschlüsselt. Der Phytokongress 2013 bot unter dem Motto "Phytotherapie im Spannungsfeld zwischen Forschung und Praxis" Gelegenheit, sich über neueste Entwicklungen und Erkenntnisse zu informieren. Insgesamt wurden 68 wissenschaftliche Beiträge eingereicht. Ein Blick in das Abstracts-Heft zeigt die Bandbreite der Vorträge, einige Stichpunkte hieraus: evidenzbasierte Medizin und Phytotherapie, pflanzliche Wirkstoffe als Antiinfektiva, neue Wirkmechanismen und toxikologische Aspekte, pharmakokinetische Aspekte bei der Entwicklung von Phytopharmaka sowie technologische und Qualitätsaspekte von Phytopharmaka. Prof. Dr. Karin Kraft, Präsidentin der Gesellschaft für Phytotherapie, sieht in dieser Vielfalt der Themen ein Zeichen, wie lebendig sich die Forschung zu den verschiedenen Aspekten der Phytotherapie gestaltet. Eine Posterausstellung regte zu Diskussionen an.

Der Pharmaziehistoriker Prof. Dr. Christoph Friedrich, Marburg, gab in seinem Festvortrag einen Überblick über die Arzneipflanzenforschung in Leipzig, ein Bogen, der sich vom Linckschen Naturalienkabinett bis hin zu modernen pflanzenphysiologischen und -chemischen Forschung zieht.


Eine große Bandbreite an Themen rund um Phytopharmaka wurde auf dem Kongress der Gesellschaft für Phytotherapie geboten.
Foto: DAZ/diz

Praxisorientierte Vorträge in zwei Symposien

Erstmals bot der Kongress in diesem Jahr neben den wissenschaftlichen Veranstaltungen zwei Symposien mit praxisorientierten Vorträgen: für PTA und MTA sowie für die Bevölkerung. Wie die Kongresspräsidentin Prof. Dr. Karen Nieber anmerkte, war es das Ziel, die Phytotherapie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Für PTA und MTA standen Vorträge zur Phytotherapie bei Atemwegserkrankungen, bei Harnwegsinfekten, in Kosmetika und Externa auf dem Programm sowie ein Vortrag, der sich mit der Frage befasste, ob Alkohol in Arzneimitteln notwendig, sinnlos oder sogar gefährlich ist. Die Vorträge für die Bevölkerung hatten Phytopharmaka fürs Gehirn, bei Wechseljahrsbeschwerden und für den Magen-Darm-Trakt als Thema sowie einen Vortrag, der Kaffee nicht nur als Genussmittel in den Mittelpunkt stellte. Zahlreiche Sponsoren unterstützten diesen Kongress, der von der Kongresspräsidentin und ihren zahlreichen Helfern bestens organisiert war.

Ein attraktives Rahmenprogramm, das zum Erfolg des Kongresses beitrug, rundete den Phytokongress ab: ein Orgelkonzert in der Nikolaikirche mit einem Abriss über die Geschichte dieser Kirche der Friedensgebete und ein Gesellschaftsabend im Leipziger Zoo mit Besuch des tropischen Gondwanalands.



DAZ 2013, Nr. 11, S. 24

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