Arzneimittel und Therapie

EMA erarbeitet Empfehlungskatalog

Die Aufgabe der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA ist es zwar nicht, die richtige Anwendung von Arzneimitteln zu überprüfen, doch viele unerwünschte Arzneimittelereignisse, die an die Behörde gemeldet werden, lassen sich auf Verordnungsfehler der Ärzte oder Einnahmefehler der Patienten zurückführen. Seit Juli 2012 sind Medikationsfehler sogar offiziell meldepflichtige Ereignisse. Nun wurden auf einem Workshop der EMA diesbezügliche Empfehlungen erarbeitet.

Der Anteil der Medikationsfehler an den unerwünschten Arzneimittelereignissen liegt nach Schätzungen bei 20 bis 56%. Daher hält es die EMA für notwendig, systematische und abstellbare Fehlerquellen zu finden und zu beseitigen. In dem jetzt veröffentlichten Report der Ergebnisse eines Workshops werden sechs Empfehlungen formuliert: So fordert die EMA die Harmonisierung und Weiterentwicklung in der Terminologie von Medikationsfehlern. Zweitens müsse die Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden und der EMA verbessert werden. Drittens werden neue Methoden zur Identifizierung von Medikationsfehlern unter Aspekten der Patientensicherheit und der Pharmakovigilanz durch Poolen und Analyse von Daten benötigt, die viertens die Bewertung und Prävention von Medikationsfehlern erleichtern könnten. Fünftens wird ein aktives Engagement und die Unterstützung von Patienten- und Verbraucherverbände sowie Ärzten und Apothekern gefordert, um die sichere Medikation zu verbessern. Schließlich sei sechstens eine vermehrte Forschung zu einer sicheren Arzneimittelanwendung notwendig. Die EMA wird nun in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission einen Aktionsplan entwickeln, der noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll.


Quelle

European Medicines Agency issues six key recommendations to tackle the issue of medication errors. Report on medication errors workshop highlights areas for collaboration and improvement, Mitteilung der EMA vom 23. Mai 2013.


ck

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.