Arzneimittel und Therapie

Hepatitis A bei Italienurlaubern | Eine Impfdosis reicht gegen Gelbfieber | Radium gegen Prostatakarzinom



Hepatitis A bei Italienurlaubern

Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet, dass auffallend viele Hepatitis-A-Fälle gemeldet werden. In der 14. bis zur 20. Meldewoche wurden insgesamt acht Fälle von Hepatitis-A-Erkrankungen nach einem Italienurlaub an das RKI übermittelt, deutlich mehr als im gleichen Zeitraum in den vergangenen Jahren mit durchschnittlich 0,5 Fällen. Der Erkrankungsbeginn liegt bei allen nach dem 30. März 2013. Sechs Fälle haben sich offenbar vorher in der Provinz Trient, zwei weitere Fälle in der nördlich angrenzenden Provinz Bozen, aufgehalten. Auf Nachfrage des RKI berichteten einzelne Behörden der europäischen Nachbarländer ebenfalls von Hepatitis-A-Erkrankungen bei Reiserückkehrern für nahezu den gleichen Zeitraum und die gleiche Reiseregion (Polen: 5 Fälle, die Niederlande: 1 Fall). Auch Italien berichtet über einen Anstieg der Hepatitis-A-Erkrankungen in den Provinzen Trient und Bozen. Die italienischen Behörden haben Untersuchungen aufgenommen, in Deutschland hat das RKI mit der Befragung von Erkrankten begonnen.



Eine Impfdosis reicht gegen Gelbfieber

Die WHO teilt mit, dass sie eine einzige Gelbfieber-Impfung für ausreichend hält. Der Schutz muss nicht alle zehn Jahre aufgefrischt werden, wie bislang empfohlen wurde. Nach WHO-Angaben sind seit den 1930er-Jahren 600 Millionen Dosen Gelbfieber-Impfstoff verimpft worden. Nur zwölf Fälle von Impfversagen seien registriert worden. Es gebe keine Hinweise, dass der Immunschutz nach einer einmaligen Impfung gegen Gelbfieber mit der Zeit nachlässt. Trotz der aktualisierten WHO-Empfehlungen werden allerdings Länder mit Gelbfieber-Impfpflicht vorerst bei der Einreise auf die Auffrischung bestehen. Daher sollten sich Reisende in Gelbfieberimpfstellen beraten lassen.



Radium gegen Prostatakarzinom

Radium wurde nach seiner Entdeckung lange Zeit als ein Mittel gegen Tumoren eingesetzt. Es dauerte Jahre, bis erkannt wurde, dass von der radioaktiven Strahlung auch gesundheitliche Risiken ausgehen und Radium aus der Medizin wieder verschwand. Jetzt hat die amerikanische Zulassungsbehörde FDA das Präparat Xofigo® des norwegischen Herstellers Algeta zur intravenösen Anwendung beim Prostatakarzinom zugelassen. Xofigo® enthält an Chlor gebunden das Isotop Radium 223, ein Alphastrahler, der unter der Freisetzung eines Helium-4-Atomkerns zerfällt. Die Strahlung reicht nur wenige Millimeter weit. Nach i.v.-Applikation gelangt das Radium – ähnlich wie Calcium – in die Knochen, wo es sich bevorzugt in den osteoplastischen Knochenmetastasen anreichert. In einer Phase-III-Studie an 809 Patienten mit symptomatischem hormonrefraktärem Prostatakarzinom und Knochenmetastasen wurden nicht nur die Beschwerden durch die Metastasen gelindert, sondern auch die mittlere Überlebenszeit verlängert. Ende 2012 wurde auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA die Zulassung beantragt.

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