Arzneimittel und Therapie

"Five things physicians and patients should question”

Um die Qualität der Betreuung älterer und dementer Patienten zu verbessern, hat eine Arbeitsgruppe der American Geriatrics Society mit Unterstützung weiterer geriatrischer US-Fachorganisationen eine Liste mit fünf Handlungsanweisungen erarbeitet.

Grundlage war eine breite öffentliche Diskussion über Vor- und Nachteile von Behandlungsmöglichkeiten in der Geriatrie, während der über 300 Vorschläge aus 26 Fachorganisationen eingesendet wurden. Daraus wurden fünf Punkte extrahiert:

  • Antipsychotika sollten nicht als Mittel der ersten Wahl bei der Behandlung von psychologischen und Verhaltensauffälligkeiten bei Demenz verwendet werden. Besser sei es, bei aggressivem Verhalten die Ursachen für die Verhaltensänderungen zu erkennen.
  • Bei den meisten Patienten über 65 Jahren sollte keine strikte, aggressive Reduktion des HbA1c -Spiegels von unter 7,5% angestrebt werden, besser sei eine moderate Blutzuckerkontrolle.
  • Bei älteren Patienten sollten keine Benzodiazepine oder andere sedativ-hypnotische Wirkstoffe als Mittel der ersten Wahl gegen Schlaflosigkeit, Unruhe oder Verwirrtheit eingesetzt werden. Das Risiko von Hospitalisierungen und Todesfällen nach Stürzen und Hüftfrakturen sei bei Einnahme dieser Wirkstoffe erhöht.
  • Tritt eine Bakteriurie auf, sollten keine Antibiotika angewendet werden, außer es liegen spezifische Harnwegssymptome vor.
  • Bei Patienten mit fortgeschrittener Demenz sollte keine perkutane Magensonde empfohlen werden, stattdessen sollte eine assistierte orale Ernährung angeboten werden.

Quelle

AGS Choosing Wisely Workgroup: American Geriatrics Society Identifies Five Things That Healthcare Providers and Patients Should Question. J Am Geriatr Soc 61: 622 – 631, 2013.


ck

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