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- DAZ 24/2013
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Prisma
Tod durch Mangelernährung
Fehlernährung von Mutter und Kind war in armen Entwicklungsländern bis in die 1980er Jahre gleichbedeutend mit Unterernährung. Heute treten jedoch Übergewicht und Adipositas in manchen Gebieten häufiger auf als Unterernährung.
An Unter- oder Mangelernährung sterben jährlich 3,1 Millionen Kinder im Alter unter fünf Jahren; das sind 55 Prozent. Am schlechtesten ist die Lage in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Lebensgefährlich für Kleinkinder ist insbesondere der Mangel an Vitamin A und Zink. Iod- und Eisenmangel führen zwar in der Regel nicht zum Tode, sie verzögern aber die geistige und körperliche Entwicklung der Kinder.
Gemessen an ihrem Alter, sind 165 Millionen Kinder zu klein und 100 Millionen zu leicht, also körperlich unterentwickelt. Zu leicht im Verhältnis zu ihrer Körpergröße – also unterernährt – sind hingegen "nur" etwa 50 Millionen Kinder.
Der Gesundheitswissenschaftler Robert Black in Baltimore, der sich seit Jahrzehnten mit den Verhältnissen in der Dritten Welt befasst, fordert die G8-Staaten auf, Maßnahmen zur Beseitigung der Mangelernährung zu ergreifen.
Quelle: Black RE, et al. Maternal and child undernutrition and overweight in low-income and middle-income countries. Lancet, Epub 06. 06. 2013.
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