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Arzneimittel und Therapie
Kurz gemeldet: Insulin glargin: kein erhöhtes Krebsrisiko | Anwendungsbeschränkungen für Flupirtin | Erektile Dysfunktion: Alprostadil als Gel
Insulin glargin: kein erhöhtes Krebsrisiko
Insulin glargin (Lantus®) ist ein Insulinanalogon mit langer Wirkdauer, das einmal täglich appliziert werden kann. Es ist in der EU seit Juni 2000 zugelassen. 2009 gab es Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Applikation von Insulin glargin und dem Auftreten von Tumoren, insbesondere Brustkrebs. Der Hersteller wurde vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA aufgefordert, weitere Studiendaten vorzulegen. Nun hat der CHMP neue Daten aus zwei großen Bevölkerungs-basierten Studien mit über 310.000 Teilnehmern sowie einer Fall-Kontroll-Studie mit 775 Teilnehmern zum Krebsrisiko von Insulin glargin ausgewertet. Der CHMP kommt zu dem Schluss, dass das Krebsrisiko durch Insulin glargin nicht erhöht wird und dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis unverändert positiv ist.
Anwendungsbeschränkungen für Flupirtin
Flupirtin (Katadolon) ist ein zentral wirkendes, mittelstarkes bis starkes nicht-opioides Analgetikum, das auch muskelrelaxierend wirkt. Wegen Meldungen über unerwünschte Wirkungen, von denen mehr als ein Drittel Leber oder Galle betraf, hatte das BfArM ein Risikobewertungsverfahren bei der EMA beantragt. Jetzt empfiehlt das Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC), Flupirtin nur noch kurzzeitig bis zu einer maximalen Anwendungsdauer von zwei Wochen bei akuten Schmerzen einzusetzen. Zudem soll die Anwendung auf Erwachsene, die keine anderen Schmerzmittel einnehmen können, beschränkt werden.
Erektile Dysfunktion: Alprostadil als Gel
Das Alprostadil-haltige Gel Vitaros® (Apricus Biosciences Inc.) hat die Zulassung zur Behandlung der erektilen Dysfunktion erhalten. Die 0,3%ige Zubereitung wird lokal am Penis angewendet. Nach der Absorption durch die Haut verstärkt Alprostadil den Blutfluss und löst bereits nach wenigen Minuten eine Erektion aus. In Studien mit über 3300 Patienten wurden unerwünschte Wirkungen am Applikationsort als mild und vorübergehend beschrieben. Der Vasodilatator Alprostadil (Prostaglandin E1) wird bereits seit langem systemisch durch direkte Injektion in den Schwellkörper (Caverject®) bzw. durch Applikation in die Harnröhre (Muse®) zur Behandlung der erektilen Dysfunktion eingesetzt. Darüber hinaus wird Alprostadil in der Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (Pridax®) angewendet.
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