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Adexa-Info
„Sehr viele positive Kontakte in Düsseldorf“
Expopharm und Apothekertag mit ADEXA
Dass der Ton auf diesem Apothekertag moderater, wertschätzender und versöhnlicher war als auf manchem seiner Vorgänger, lag sicherlich an drei wesentlichen Punkten:
Es war erstens Wahlkampf. Das heißt, alle anwesenden Politiker am Mittwoch und Freitag waren bemüht, die Apothekerseele zu streicheln, statt sie mit strukturellen Änderungen oder finanziellen Streichplänen zu verschrecken. Dafür sorgte auch die Abwesenheit von Prof. Karl Lauterbach (SPD), der sich solchen taktischen Manövern vielleicht weniger hingegeben hätte, während seine sächsische Parteikollegin Dr. Marlies Volkmer deutlich weniger polarisierte. Mit Händen zu greifen war bei allen Politikern einschließlich Noch-Gesundheitsminister Daniel Bahr die Ungeduld, endlich Ergebnisse beim ABDA-KBV-Modell zu sehen. Allerdings hakt es hier noch in der Feinabstimmung – und den Standesvertretern in Thüringen und Sachsen ist klar, dass es nur diesen einen Versuch geben wird. Ein Scheitern wäre fatal für alle weiteren Bemühungen um ein partnerschaftlicheres Verhältnis von Arzt und Apotheker – und auch für den Leitbildprozess (siehe dazu auch S. 47).
Außerdem gab es von allen Parteipolitikern Schelte für den GKV-Spitzenverband. Er vertrete immer weniger die Interessen der einzelnen Krankenkassen und ihrer Versicherten, sondern hüte seine finanziellen Schätze wie ein Drache. Die Leidtragenden seien die Leistungserbringer wie eben auch die Apotheker. Hier gab es – zumindest als Wahlkampfversprechen – den generellen politischen Willen, dies nicht mehr lange mit anzusehen.
Aufstieg aus dem „AMNOG-Tal“
Zweitens lagen die Nerven der Delegierten – nach der Erhöhung der Fixpauschale, der Einführung der Nachtdienstpauschale und dem Kompromiss beim Kassenabschlag sowie einem Gehaltstarifvertrag mit Maß für immerhin 15 der 17 Kammerbezirke – nicht mehr so blank wie noch vor einem Jahr. So wurde letztlich auch über schwierige Anträge nach angemessener Diskussion abgestimmt, oder man einigte sich zumindest auf einen kompromisshaften Verweis in die Mitgliederversammlung der ABDA wie bei Brandenburgs zahlreichen Anträgen zur Apothekenbetriebsordnung.
Drittens gab es einige kluge Elemente der Transparenz und Offenheit wie die für jeden Apotheker freie Diskussion am Donnerstag, aber auch die eingeblendete Rednerliste mit Namen und Kammerbezirk, die gerade Neulingen einen besseren Überblick über die verschiedenen Positionen und ihre Verortung verschaffte.
So war es letztlich ein guter Anfang für die versprochene Öffnung, dem hoffentlich weitere Schritte und noch mutigere, zukunftsweisendere Entscheidungen folgen werden.
Gute Stimmung am Messestand
Dass die Expopharm schon Mittwoch begann und am Samstag um 16 Uhr endete, ist für diverse Angestellte ein Problem, denn in der Woche bekommt man bei der heutigen angespannten Personalsituation nicht so einfach frei. Die Delegierten wiederum machen sich vielfach direkt nach Ende der Antragsberatung wieder auf den Heimweg. „Diese Tageverteilung ist nicht so günstig für unsere Zielgruppe“, resümierte ADEXA-Messechefin Minou Hansen. „Trotzdem gab es sehr viel Andrang und sehr viele positive Kontakte und Gespräche an unserem Stand.“
Häufige Frage: „Wann zieht Nordrhein tariflich nach?“
Von den Messebesuchern aus Nordrhein kam immer wieder die Frage, warum es bei ihnen noch keine Tariferhöhung gegeben habe und wann diese zu erwarten sei. Hansen: „Wir haben auf die unterschiedlichen Tarifparteien auf Arbeitgeberseite hingewiesen und Tarifgespräche in Nordrhein noch für dieses Jahr angekündigt. Die Erwartungen der Angestellten sind hoch, dass dort mit einem guten Abschluss nachgezogen wird.“
Auch über zahlreiche Neumitglieder konnte sich das Messeteam freuen. Die Gewinnaktion mit der PTAheute am Freitag war ebenso erfolgreich wie der Auftritt von Schnellzeichner Mr. Kiss, vor dessen Staffelei sich am Samstag immer wieder Schlangen bildeten.
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