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Baden-Württemberg will Notfallkontrazeptiva ohne Verschreibungspflicht
Mangels gesundheitlicher Risiken hätte die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten sowie die Schweiz die Verschreibungspflicht der "Pille danach" auf Levonorgestrelbasis inzwischen aufgehoben, führen Grüne und SPD zur Begründung an. Besonders nachts oder am Wochenende sei es hinderlich, dass hierzulande zunächst ärztliche Notfalldienste mit entsprechenden Wartezeiten aufgesucht werden müssten, um ein Rezept zu erhalten. In grenznahen Regionen Baden-Württembergs sei es daher einfacher, das Notfallkontrazeptivum in einer französischen oder schweizerischen Apotheke zu erwerben.
Um die Forderung abzusichern, wollen Grüne und SPD jedoch zuvor wissen, ob "die Apothekerinnen und Apotheker in Baden-Württemberg nach ihrer Meinung bei einer rezeptfreien Abgabe der Pille danach auf der Basis von Levonorgestrel eine umfassende Beratung zur Anwendung des Präparats wie auch zur Kontraindikation geben könnten". Das soll die Landesregierung klären, bevor die Bundesratsinitiative eingebracht wird. Die Beratung des Antrags im Sozialausschuss steht derzeit noch aus. Medienberichten zufolge hat sich Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) allerdings bereits für die Umsetzung des parlamentarischen Antrags ausgesprochen.
Auch die Bundes-SPD setzt sich derzeit dafür ein, dass Notfallkontrazeptiva aus der Rezeptpflicht entlassen und die Arzneimittelverschreibungsverordnung entsprechend geändert wird. Ihr Antrag soll demnächst im Gesundheitsausschuss debattiert werden. "Es ist an der Zeit, dass auch in Deutschland eine Befreiung der ‚Pille danach‘ aus der Verschreibungspflicht erfolgt und diese wie in mindestens 79 anderen Staaten weltweit rezeptfrei in der Apotheke verfügbar ist", erklären die Sozialdemokraten in ihrem Antrag.
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