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EU-Arbeitszeitrichtlinie in der Kritik

Vorstandssitzung von EPhEU in Zagreb

Vom 9. bis 11. Oktober traf sich der Vorstand des Europäischen Verbands der in öffentlichen Apotheken angestellten Apotheker (EPhEU) in der kroatischen Hauptstadt Zagreb zu seiner turnusmäßigen Sitzung. Deutschland ist im EPhEU-Vorstand durch ADEXAs Zweite Vorsitzende Tanja Kratt vertreten.
Foto: ADEXA
Der EPhEU-Vorstand vor einer Apotheke in Zagreb.

Mit dem Zusammenwachsen Europas wird der Austausch zwischen den nationalen Gewerkschaften und Interessenvertretungen für Apothekenangestellte immer wichtiger – ebenso die Information und Unterstützung von Angestellten, die vorübergehend oder längerfristig in anderen europäischen Ländern arbeiten möchten. ADEXA ist deshalb Gründungsmitglied von EPhEU, der auch Mitgliedsorganisationen aus Österreich, Frankreich, Kroatien und Belgien angehören.

Ein wichtiges Thema der Vorstandssitzung waren die Kontakte zu Organisationen in England, Italien, Bosnien-Herzegowina, Irland, Luxemburg, Monaco, Rumänien und der Schweiz. Dazu Tanja Kratt: „Unser Ziel ist es, in einem organischen und kontrollierten Prozess mehr Mitglieder für EPhEU zu gewinnen. Ein Kriterium dabei ist, dass wir bei allen nationalen Unterschieden und teilweise auch sprachlichen Hürden entscheidungs- und handlungsfähig bleiben.“

Auf der Agenda standen auch die EPhEU-Arbeitsgruppen. Kratt: „Sie sollen unter anderem umfassende Informationen über die Situation der öffentlichen Apotheken sowie der Arbeitsvoraussetzungen und -bedingungen für Pharmazeuten in den verschiedenen Ländern auf der Website des Verbandes zur Verfügung stellen.“

Engagiert für Arbeitnehmerrechte

An die EU-Kommission will EPhEU eine Stellungnahme zur geplanten Neufassung der Arbeitszeitrichtlinie senden. „Von Brüssel ist die Aufteilung des Bereitschaftsdienstes in eine aktive und eine inaktive Arbeitszeit vorgesehen, was die EPhEU-Mitgliedsorganisationen unisono ablehnen“, so Tanja Kratt. Kritik gibt es außerdem an dem Vorstoß, die Vorschrift über die Höchstarbeitszeit durch einfache, schriftliche Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer außer Kraft setzen zu können. Kratt: „Solche einschneidenden Eingriffe in den Arbeitnehmerschutz sollen aus Sicht von EPhEU weiterhin nur durch Tarifverträge möglich sein.“

Ein weiteres Thema war die Präsenz von EPhEU beim FIP-Kongress 2015 in Düsseldorf, der parallel zum Deutschen Apothekertag stattfinden wird.

Die nächste Vorstandssitzung findet Ende Januar 2014 in Wien statt.

Dr. Sigrid Joachimsthaler

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