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Apotheke und Markt
Kopfschmerzen, Stress und Evolution
Thomapyrin®-Kopfschmerz-Report 2013
Stress und Lifestyle-Faktoren spielen zwar eine Rolle bei der Kopfschmerzentstehung. Das wurde in verschiedenen Untersuchungen gezeigt. So konnten beispielsweise arbeitsmedizinische Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen dem Eintritt in den Ruhestand und dem Rückgang von Kopfschmerzen zeigen. Auch weiß man, dass Migränepatienten im Vorfeld einer Attacke eine verminderte Habituation zeigen. Das bedeutet, die Fähigkeit sich an Reize zu gewöhnen und diese bewusst in den Hintergrund zu drängen, ist eingeschränkt. Daher könnten zumindest bei manchen Patienten externe Stressoren Attacken begünstigen. Bei Spannungskopfschmerzen konnte bisher allerdings bei der Mehrzahl der Patienten keine veränderte Reizverarbeitung beobachtet werden.
Stress und Kopfschmerz: Kein kausaler Zusammenhang
Insgesamt konnte Priv.-Doz. Dr. Dr. Stefanie Förderreuther, Neurologin aus München, die Frage, ob Stress Kopfschmerzen verursacht nicht abschließend beantworten: ein kausaler Zusammenhang sei nicht belegbar. Kopfschmerzen seien in aller Regel multifaktoriell bedingt und nicht an einzelne exogene Auslöser gebunden. Dennoch kann durch Modulation der exogenen Faktoren häufig Einfluss auf die Kopfschmerzentstehung genommen werden. So wirkt sich der Abbau von Stress und innerer Anspannung günstig auf Häufigkeit und Schwere von Kopfschmerzen aus und sollte daher immer Bestandteil eines multimodalen Therapiekonzepts sein.
Ein Zeichen für Kreativität
Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth vom Institut für Hirnforschung der Universität Bremen ging der evolutionären Bedeutung der Kopfschmerzen auf den Grund. Zahlreiche Spekulationen über evolutionäre Vorteile hält er für wenig wahrscheinlich. Viel überzeugender ist in seinen Augen, dass Kopfschmerzen häufig bei Personen auftreten, die geistig und emotional besonders sensibel und kreativ sind. Kopfschmerzen sind also nicht nur assoziiert mit einer verminderten Habituation (s. o.), sondern oft vergesellschaftet mit mehr Wachheit, Intelligenz und Kreativität. Nach dem Huckepack-Prinzip kommen diese durchaus vorteilhaften Eigenschaften mit dem Begleiter Kopfschmerz daher; sie werden praktisch durch Kopfschmerzen „erkauft“. Ein Beispiel für diese Theorie: der Begründer der Evolutionstheorie, Charles Darwin selbst, der unter Kopfschmerzen litt.
Dreierkombination zu allen Zeitpunkten überlegen
Neben Ursachenforschung war natürlich auch die Schmerzbekämpfung ein Thema. Prof. Dr. Hans Christoph Diener, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Essen, stellte neue Aspekte der „Thomapyrin®-Studie“ vor (Diener et al. 2005), die die Überlegenheit der in Thomapyrin® enthaltenen Wirkstoff-Dreierkombination (ASS, Paracetamol, Coffein) u. a. gegen Acetylsalicylsäure und Paracetamol bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen und Migräne gezeigt hat. Ziel einer Post-hoc-Analyse war es, herauszufinden, wie hoch der Anteil der Patienten war, die zu den unterschiedlichen Untersuchungszeitpunkten eine definierte – und für sie bedeutsame – Schmerzlinderung erfuhren. Das Ergebnis: die Dreierkombination war zu allen Untersuchungszeitpunkten den Vergleichssubstanzen überlegen. Die neuen Daten zeigen also über die schnelle und effektive Wirkung hinaus, dass die Dreierkombination zu jedem Zeitpunkt die verlässlichste Antwort auf Kopfschmerzen darstellt.
Quelle: Pressekonferenz „Thomapyrin“ im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses in Hamburg, veranstaltet von Boehringer Ingelheim
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