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„Zufrieden, aber nicht ausreichend“

Noweda stellt auf Generalversammlung Umsatz-Plus vor

ESSEN (wes) | Auf ihrer Generalversammlung in Essen konnte die Großhandels-Genossenschaft Noweda erfreuliche Zahlen vermelden: Der Umsatz ist über dem Markt gewachsen, die Mitgliederzahl weiter gestiegen, das Eigenkapital nochmals vergrößert worden. Und das, obwohl vor allem die zweite Hälfte des Geschäftsjahres durch „Kamikaze-Flüge“ eines Wettbewerbers eine „unterdurchschnittliche“ gewesen sei.
Foto: Noweda
Die Bänder stehen nicht still Die Noweda ist mit einem Marktanteil von mehr als 17 Prozent mittlerweile „die Nummer 2“ im deutschen Großhandelsmarkt.

Trotz dieser schwierigen Marktsituation konnte die Noweda-Gruppe im Geschäftsjahr 2012/2013 ihren Umsatz um 6,3 Prozent auf rund 4,6 Milliarden Euro steigern, verkündete der Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann am Samstag vor gut 300 Teilnehmern der Generalversammlung in Essen. Diese Steigerung liege deutlich über der Marktentwicklung von + 3,5 Prozent, betonte er nicht ohne Stolz. Der Jahresüberschuss fiel leicht von 36,0 auf 35,5 Millionen Euro. Da 8,05 Millionen im Zuge einer Vorab-Zuweisung den Ergebnisrücklagen zugeführt wurden, ergab sich ein Bilanzgewinn von 27,9 Millionen Euro (Vorjahr: 25,8 Mio. Euro). Und so konnten Vorstand und Aufsichtsrat der Generalversammlung vorschlagen, wie in den Vorjahren auch in diesem Jahr für die „förderfähigen Mitglieder“ eine Bardividende (nach Abzug der Körperschaftssteuer) von 9,35 Prozent auf Grundanteile und 11,22 Prozent auf weitere Anteile auszuschütten.

Einen Rückgang mussten die Essener allerdings beim Rohertrag verkünden: Er stieg unterproportional, so dass die Rohertragsquote nun bei nur noch 5,02 Prozent liegt – im Geschäftsjahr 1991/92 war sie mit 10,4 Prozent noch doppelt so hoch. Und so merkte Hollmann an, dass er mit den Zahlen zwar zufrieden sei – ausreichend seien sie aber noch nicht. Er plädierte eindringlich an die Genossenschaftsmitglieder, auch bei „ihrer Noweda“ zu bestellen. „Solidarität ist keine Einbahnstraße“, betonte er. Gerade wer die inhabergeführte Apotheke erhalten und keine Ketten-Apotheken anonymer Konzerne wolle, müsse die Noweda zu seinem Hauptlieferanten machen. Zwar sei die Zahl der Apotheken, die ausschließlich bei der Noweda bestellen, auf 1924 gestiegen – „aber auch diese Zahl darf und muss noch größer werden“, rief Hollmann den Mitgliedern zu.

Sehr erfreulich habe sich das im Vergleich zum deutschen Heimatmarkt sehr kleine Auslandsgeschäft entwickelt, so Hollmann. Die luxemburgische CPL wuchs überproportional um 14,1 Prozent und trug mit nun 127 Millionen Euro zum Gesamtumsatz (4,6 Milliarden) bei. Im vergangenen Geschäftsjahr expandierte die Noweda in die Schweiz: mit 50 Prozent ist man dort nun an PharmaFocus beteiligt, einem in Basel ansässigen, von zwei Apothekern gegründeten Großhandel, der ausschließlich selbstständige Apotheken beliefert. Momentan hat PharmaFocus rund 350 Kunden, mit einer zweiten Niederlassung in der französischsprachigen Westschweiz will man die Kundenzahl im kommenden Jahr steigern. Aber auch in Deutschland will die Noweda weiter wachsen. Hollmann verwies auf die neu gegründete Niederlassung in Hamburg, mit der man den norddeutschen Raum noch besser versorgen wolle. Im vergangenen Geschäftsjahr baute die Noweda die Mitgliederzahl um netto 201 Apotheker auf nun 8609 aus. Mit einem Marktanteil von über 17 Prozent sei man nun die Nummer 2 im deutschen Großhandelsmarkt.

Wahl und Ehrung

Turnusgemäß schieden Ulrich Pollmann sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Klaus G. Brauer aus dem Aufsichtsrat aus. Beide wurden von der Generalversammlung jedoch mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt.

Zum Abschluss der Generalversammlung wurde der langjährige ehrenamtliche Noweda-Vorstand Peter Bömelburg zum Ehren-Vorstandsmitglied ernannt. Darüber hinaus wurde er als fünftes Noweda-Mitglied überhaupt für seine Verdienste um die Genossenschaft mit der „Günther-Büsch-Ehrengabe der Noweda eG“ geehrt. 

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