Wirtschaft

Boehringer stagniert

Starker Euro drückt auf Jahresergebnis 2013

BERLIN (ks) | Der starke Euro hat beim zweitgrößten deutschen Pharmakonzern Boehringer Ingelheim 2013 auf den Umsatz gedrückt. Auch im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen mit Stagnation.

Wegen des starken Euro blieben die Erlöse 2013 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von währungsbereinigt 1,4 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro nahezu konstant. Auf Euro-Basis ergibt sich ein Minus von 4,3 Prozent. Der Jahresüberschuss stieg 2013 um 7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Es sei konsequent auf die Kosten geachtet worden, sagte Andreas Barner, Vorsitzender der Unternehmensleitung, bei der Vorstellung der Zahlen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um drei Prozent auf weltweit 47.400.

Über drei Viertel des Gesamtumsatzes bringt Boehringer das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Knapp 11 Milliarden Euro waren es 2013, währungsbereinigt ist dies ein Plus von 1,4 Prozent, auf Euro-Basis ein Minus von 4,5 Prozent. Allein die drei erfolgreichsten Produkte – Spiriva® (Tiotropiumbromid), Micardis® (Telmisartan) und Pradaxa® (Dabigatran) – sorgten für einen Umsatz von mehr als sechs Milliarden Euro. Der Gerinnungshemmer Pradaxa® dürfte das Unternehmen allerdings auch etwas kosten: In den USA rollt eine Klagewelle gegen das Präparat, die erste Verhandlung vor einem Bezirksgericht soll nach derzeitigem Stand im Herbst beginnen. Zur genauen Höhe der Rückstellungen für Prozesskosten wollte Barner sich nicht äußern.

Mit OTC-Arzneimitteln machte Boehringer 11 Prozent seines Gesamtumsatzes. Hier gab es ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 6,3 Prozent (Euro-Basis: -2,1%) auf rund 1,5 Milliarden Euro. Am erfolgreichsten sind hier Buscopan®, Dulcolax®, Mucosolvan® und Pharmaton®. In der Tiergesundheit hat Boehringer 2013 mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erzielt (+4,5% währungsbereinigt, +0,8% auf Euro-Basis) und 8 Prozent des Gesamtumsatzes.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Boehringer keine großen Wachstumsimpulse, die Umsatzprognose liegt auf Vorjahreshöhe. 

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