- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 3/2014
- Gemeinsames ...
Gesundheitspolitik
Gemeinsames Notdienstsystem für NRW
Apothekerkammern Westfalen-Lippe und Nordrhein planen Verzahnung
Im Kammerbezirk Nordrhein wird der Apothekennotdienst seit Anfang des Jahres neu organisiert: Die Apothekerkammer hat auf eine IT-gestützte Lösung umgestellt. Notdienste werden nun nicht mehr innerhalb einzelner Städte oder Gemeinden, sondern flächendeckend über das gesamte Kammergebiet ermittelt. Das neue System soll für eine gleichmäßigere Verteilung der diensthabenden Apotheken führen und „Löcher“ im Versorgungsnetz verhindern. Grund für die Umstellung waren unter anderem die zahlreichen Apothekenschließungen der letzten Jahre. Auf Basis von Neueröffnungen, Schließungen und evaluierter Inanspruchnahme des Notdienstes kann bei der Einteilung jedes Jahr nachjustiert werden.
Vereinzelt berichten Medien von Bewohnern kleinerer Ortschaften, die sich über die neuen, weiteren Entfernungen beklagen. An den maximal zulässigen Entfernungen hat sich nach Angaben des Kammergeschäftsführers Stefan Derix durch die Umstellung aber nichts geändert. Die Dienstbereitschafts-Richtlinie und ihre Vorgaben würden weiterhin eingehalten. Nur die Betrachtungsweise sei eine andere: Statt der 69 Einzelnetze gebe es nun einen großen Raum, innerhalb dessen von jedem Ort X aus gesehen eine 365-Grad-Betrachtung erfolge. Gleichwohl ist man in der Kammer gewillt, sich konstruktive Argumente anzuhören.
Synergien sinnvoll heben
Mit ihrer Umstellung sind die Nordrheiner ihrer Nachbarkammer gefolgt. Im Bezirk Westfalen-Lippe wurde bereits zum Jahresbeginn 2012 umgestellt. Aufgrund der dortigen Erfahrungen hat man sich in Nordrhein für den gleichen Softwareanbieter entschieden. Die beiden Kammern diskutieren laut Derix jetzt sehr kooperativ über eine Notdienstverzahnung. Der Gedanke liege angesichts der nun gleichen Systeme nahe, bestätigt Stefan Lammers von der AKWL. Allerdings gebe es noch einige Punkte zu klären – programmiertechnische, verwaltungsrechtliche und politische. AKWL-Kammergeschäftsführer Michael Schmitz hält eine Umsetzung zum Jahr 2016 für realistisch. Es müsse aber nicht unbedingt gleich ein großes gemeinsames System werden, meint er. Möglich sei auch eine programmiertechnische Lösung für die Schnittstellen beider Systeme. Synergien gebe es insbesondere an den Landesteilgrenzen, etwa in der Region Bochum/Essen (Westfalen/Nordrhein). „Hier werden wir in NRW gemeinsam besprechen, wie wir diese Synergien heben können.“
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.