Gesundheitspolitik

50 Euro reichen nicht jedem

APOkix-Umfrage zu TK-Diabetes-Beratung

BERLIN (lue) | Für ein Extra-Honorar von 50 Euro beraten Apotheker seit Anfang Juni im Rahmen eines Exklusivvertrages Diabetespatienten der Techniker Krankenkasse. Die jüngste APOkix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung Köln zeigt jedoch, dass knapp die Hälfte der befragten Apothekeninhaber das Honorar als nicht ausreichend erachtet. Sie halten 100 Euro für angemessen.

Die Techniker Krankenkasse bietet den Apothekern 30 Euro für die 30-minütige Erstberatung eines TK-Versicherten, und 20 Euro Honorar für eine weitere 15-minütige Anschlussberatung. Dass das Honorar für die Diabetes-Beratung ausreichend ist, findet zwar jeder zweite Befragte (53,2%) – doch andersherum stimmen 46,8 Prozent der Teilnehmer dieser Aussage nicht zu. Sie sind im Durchschnitt der Meinung, dass es insgesamt 100 Euro sein müssten.

60 Prozent befürworten Ärzte-Ausschluss

Ebenfalls geteilter Meinung ist die Apothekerschaft bei der Frage, ob der Diabetes-Beratungsvertrag weiterhin exklusiv für Apotheker – ohne Einbindung der Ärzte – sein sollte: Rund 60 Prozent der Apotheker sind für einen exklusiven Vertrag und finden, dass Ärzte nicht eingebunden werden sollten. Knapp 40 Prozent der Teilnehmer stimmen dem nicht zu.

Hoher Bekanntheitsgrad

Generell zeigt sich, dass die Vereinbarung den Apothekern mehrheitlich bekannt ist und von diesen befürwortet wird. Knapp zwei Drittel der Befragten kennen den Vertrag und haben auch schon eine Beratung durchgeführt. Ganze 92 Prozent sehen eine Win-win-Situation für Krankenkasse und Apotheken, da Folgekosten vermieden werden (54,8% voll und ganz, 37,2% eher). Zudem sind acht von zehn Befragten der Meinung, der Diabetes-Beratungsvertrag ermögliche Apothekern einen Einstieg in das Medikationsmanagement (23,9% voll und ganz, 57,2% eher). Gut gerüstet für die Beratung sehen sich die meisten Apothekenleiter. Nur rund ein Viertel stimmt der Aussage „eher“ zu, dass die Beratung Apotheken vorbehalten bleiben sollte, die auf Diabetes spezialisiert sind. Weniger als 15 Prozent zweifeln an ihrer Kompetenz. 

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