Gesundheitspolitik

Arzt oder Apotheker?

Dauerstreit um PiDaNa®: Vierter Antrag im Ausschuss

BERLIN (jz) | Der parlamentarische Dauerstreit um die Rezeptpflicht der „Pille danach“ hält an: Die Mehrheit der Koalitionsfraktionen hat den vierten Antrag der Opposition in den Gesundheitsausschuss verwiesen. Die SPD machte weiteren Beratungsbedarf geltend, was die Opposition scharf kritisierte.

Die Linke hatte vergangenen Mittwoch einen alten Antrag zur Entlassung des Wirkstoffs Levonorgestrel (LNG) aus der Rezeptpflicht kurzfristig neu eingebracht, weil es im Gesundheitsausschuss keine Beschlussempfehlung zu den bereits vorliegenden drei Anträgen der Opposition gegeben hatte.

Nach Auffassung von Linken und Grünen gibt es keinen Grund dafür, die LNG-Freigabe zu verweigern. Gesundheitsexpertinnen der Opposition warfen der SPD bei der Debatte im Plenum am Donnerstag vor, in einem „Koalitionsgefängnis“ zu stecken und nur deshalb nicht für die Freigabe zu votieren. Cornelia Möhring (Linke) verwies darauf, dass Apotheker ebenso wie Ärzte in der Lage seien, eine qualifizierte Beratung zu gewährleisten. Emmi Zeulner (CSU) erklärte, ein Vieraugengespräch mit einem Arzt im geschützten Raum sei nicht zu ersetzen – er müsse „die zentrale Beratungsfigur“ bleiben. 

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