Gesundheitspolitik

Konzentration auf Kliniken

Koalitionsvertrag in Brandenburg ohne Apotheker

BERLIN (az) | Bereits in den Wahlprogrammen zur Landtagswahl in Brandenburg spielten Apotheker und Arzneimittel so gut wie keine Rolle. Im jetzt ausgehandelten Koalitionsvertrag zwischen SPD und der Partei „Die Linke“ kommen beide Stichworte gar nicht mehr vor. Dem Thema Gesundheit widmet der 70-seitige Vertrag eine Seite.

Darin spielen vor allem die Krankenhäuser als Sicherung für die landesweite Versorgung im dünnbesiedelten Flächenland eine wichtige Rolle. „Die Stärkung der Krankenhäuser als Anker der gesundheitlichen Versorgung im ganzen Land bleibt die Grundlinie unserer Gesundheitspolitik“, heißt es. Alle Krankenhausstandorte im Land sollen danach erhalten bleiben. Die rot-rote Koalition will dazu in den kommenden fünf Jahren mindestens 400 Millionen Euro in die Krankenhäuser investieren.

Vernetzung von stationärer und ambulanter Versorgung

Die medizinische Versorgung der ländlichen Regionen soll über die Kooperation von medizinischen Einrichtungen, Anreizen für die Facharztausbildung und durch weitere Vernetzung von Angeboten, wie zum Beispiel regionalen Gesundheitskonferenzen, gesichert werden. Die stationäre und ambulante Versorgung sollen stärker als bisher miteinander verwoben werden.

Ländliche Versorgung

„Wir setzen uns für eine bessere Entlohnung der Gemeindeschwestern ein“, heißt es weiter. Ziel sei, die Versorgung der Menschen vor allem im ländlichen Raum zu sichern und Ärzte zu entlasten. Die Medizinischen Versorgungszentren sollen ausgebaut werden.

Apotheker nicht gehört?

Vor der Landtagswahl hatten sowohl die Vorsitzende des Apothekerverbands Brandenburg, Dr. Andrea Lorenz, wie auch der Präsident der Apothekerkammer Brandenburg, Jens Dobbert, Briefe an die Landespolitiker verschickt. Dabei ging es ihnen darum, die Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem darzulegen, einen Einblick in die Arbeit der Apotheken zu geben und aufzuzeigen, wo in Apotheken derzeit der Schuh drückt. 

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