Wirtschaft

Sovaldi setzt sich durch

Hepatitis C: Neue Wirkstoffe kommen auf rund 4000 GKV-Verordnungen monatlich

BERLIN (ks) | In der Therapie der Hepatitis C setzen sich die neuen HCV-Proteasehemmer wie Sofosbuvir (Sovaldi®) und Simeprevir (Olysio®) schnell durch. Nach einer GKV-Rezeptdatenanalyse des Gesundheitsdienstleisters Insight Health verdrängen beide Substanzen die bislang eingesetzten Wirkstoffe Boceprevir (Victrelis®) und Telaprevir (Incivo®).

Innerhalb der letzten fünf Jahre ist in der Therapie der chronischen Hepatitis C viel geschehen. Zum einen durch den Einsatz direkt antiviral wirkender Substanzen in Kombination mit Peginterferon alfa (PEG-IFN) plus Ribavirin. Im Jahr 2011 erweiterten sich die Behandlungsoptionen nach Einführung von Boceprevir und Telaprevir deutlich. Diese Wirkstoffe wurden häufig als Triple-Therapie zusammen mit Peginterferon alfa (PEG-IFN) und Ribavirin gegen die Infektionskrankheit verabreicht. Beide Substanzen zeigten im 1. Quartal 2012 mit rund 9000 abgerechneten Rezepten einen Verordnungshöhepunkt.

Dann kamen 2014 Sofosbuvir und Simeprevir auf den Markt. Sofosbuvir macht seitdem nicht nur wegen seines innovativen Status, sondern auch wegen seines Preises von sich reden. Seit die neuen Substanzen hierzulande verfügbar sind, sanken die Verordnungen der älteren Wirkstoffe Boceprevir und Telaprevir deutlich von etwa 2000 auf unter 60 pro Monat. Die neuen Wirkstoffe kommen dagegen laut Insight Health auf monatlich bis zu 4000 Verordnungen.

Und die nächsten neuen Therapie-Optionen werden bereits Ende 2014 erwartet. So hat kürzlich die EMA eine Zulassungsempfehlung für die Fixkombination aus dem neuen NS5A-Hemmstoff Ledipasvir und Sofosbuvir (Harvoni®) ausgesprochen. Das Präparat kommt ebenfalls vom Sovaldi®-Hersteller Gilead und wird noch teurer sein als dieses. 

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.