Wirtschaft

Übernahme geplatzt

Steuerspar-Pläne durchkreuzt: Abbvie übernimmt Shire nicht

NORTH CHICAGO (dpa) | Der US-Pharmakonzern Abbvie bläst die Übernahme des Konkurrenten Shire ab. Abbvie empfahl seinen Aktionären am 15. Oktober, den Deal auf der Hauptversammlung zum Scheitern zu bringen. Strategisch mache ein Zusammenführen der beiden Firmen weiterhin Sinn, allerdings sei dieses angesichts der geänderten Steuerregeln in den USA nicht mehr im besten Sinne der Aktionäre, erklärte Abbvie-Chef Richard Gonzales.

Weil eigentlich bereits eine Kaufvereinbarung getroffen wurde, wollen die Amerikaner den Deal nun über ein Veto der Aktionäre zum Platzen bringen.

Abbvie hatte ursprünglich vorgehabt, das irisch-britische Unternehmen Shire für 51 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Der US-Konzern wollte durch die Verlagerung seines Firmensitzes Steuern sparen. Dieser bislang gängigen Praxis, mittels einer Firmenübernahme im Ausland der Steuerlast in den USA zu entkommen, hatte im September aber der US-Fiskus einen Riegel vorgeschoben. Für Abbvie wird der Deal dadurch uninteressant. Beim Zurücktreten von der bereits geschlossenen Vereinbarung wird der Konzern nun allerdings 1,6 Milliarden Dollar als Entschädigung an Shire überweisen müssen. 

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