INTERPHARM 2014 - Hormone

Mit Spaß und Dackel Bodo

Arzneimittelanwendung beim Tier

tmb | Wie weit kann ein Tierbesitzer seinen Hund oder seine Katze im Rahmen der „Selbstmedikation“ behandeln? Und wie kommt das Arzneimittel in oder auf das Tier, um zuverlässig zu wirken? Um diese spannenden Fragen ging es im Seminar mit Tierärztin Sabine Wanderburg. An ihrem Dackel Bodo zeigte sie, wie Arzneimittel erfolgreich angewendet werden, und auch die Teilnehmer konnten dies ausprobieren. Diese ungewöhnliche Gelegenheit und der Praxisbezug sorgten bei den Seminarteilnehmern für gute Stimmung.
Foto: DAZ / A. Schelbert / C. Hartlmaier
Sabine Wanderburg

Wichtig ist die richtige Handhabung der besonderen Darreichungsformen. Spot-on-Präparate können nur wirken, wenn sie die Haut des Tieres erreichen. Bei Arzneimittelanwendungen am Ohr muss die Anatomie beachtet werden. Da Hunde und Katzen einen 70-Grad-Winkel im Gehörgang aufweisen, muss dieser durch Zug am Ohr gestreckt werden, um dort ein Arzneimittel applizieren zu können. Das Seminar zielte aber auch auf wenig kooperative Tiere, die geradezu ausgetrickst werden müssen. Dabei helfen rezepturmäßig hergestellte Kapseln mit Hühnchengeschmack, alternative Darreichungsformen und diverse Eingabehilfen. Für die „Selbstmedikation“ bei Tieren sind die entsprechenden Fragen wie bei Menschen zu stellen. Ist die Eigendiagnose plausibel? Was ist bei der Arzneimittelauswahl zu beachten? Und wann kann nur noch der Tierarzt helfen? So können hinter Erbrechen oder Durchfall Ursachen stecken, die nicht primär im Magen oder Darm lokalisiert sind, z.B. Gebärmuttervereiterung, Niereninsuffizienz oder bei der Katze Hyperthyreose. Bei Schmerzen kommen die in der Humanmedizin üblichen nicht-steroidalen Antiphlogistika nicht in Betracht, weil sie bereits in subtherapeutischen Dosen ihre klassischen Nebenwirkungen zeigen.

Foto: DAZ / A. Schelbert / C. Hartlmaier
An Dackel Bodo demonstrierte Tierärztin Sabine Wanderburg, wie man Tiere bei der Arzneimittelapplikation austrickst.

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