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„So schnell wie möglich abschaffen“
Lauterbach will Tamiflu®-Einlagerung durch Bund und Länder stoppen
Während der Schweinegrippe-Pandemie 2009 waren Experten noch davon ausgegangen, dass sich durch Tamiflu® zumindest Lungenentzündungen und eine Infektionsausbreitung verhindern lassen. Später wurde bekannt, dass Roche etliche Studiendaten nicht veröffentlicht hatte (siehe DAZ 2009, Nr. 51). Seither äußern die Cochrane-Forscher Tom Jefferson, Peter Doshi und Kollegen Zweifel an der Wirksamkeit und setzen sich für eine vollständige Einsicht in die Studienergebnisse ein.
Vergangene Woche kamen die Forscher in einer aktuellen Auswertung zu dem Ergebnis, dass Tamiflu® bei Grippekranken lediglich die Dauer der Symptome um einige Stunden verkürzt – gleichzeitig aber erhebliche Nebenwirkungen auftreten können. In einer Stellungnahme widersprach Roche den Cochrane-Forschern um Tom Jefferson. Ihre Analyse berücksichtige nicht die Gesamtheit der vorliegenden Daten, unter anderem, weil Daten aus der Anwendungspraxis ausgeschlossen worden seien. Dies führe zu einer Fehlinterpretation der Wirksamkeit und Sicherheit (siehe auch den unten angegebenen Beitrag).
Lauterbach fordert Veröffentlichungspflicht
„Jetzt muss schnell gehandelt werden“, betont Lauterbach in der aktuellen Ausgabe des „Spiegel“. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die hoch relevanten Ergebnisse der Cochrane-Untersuchung in die derzeitige Überarbeitung unseres Pandemieplans einfließen.“ Er gestand zwar ein, früher selbst zu den Befürwortern der Einlagerung gehört zu haben – „aber ich habe meine Meinung geändert. Jetzt müssen wir verhindern, dass so etwas noch einmal passiert.“ Pharmafirmen müssten gezwungen werden, alle Studienergebnisse sofort zu veröffentlichen.
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