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Adexa-Info
MDR-Interview zum fehlenden Tarifvertrag in Sachsen
Hörer machen Programm vom 5. Mai 2014
Aus der letzten ADEXA-Gehaltsumfrage konnte Neusetzer mit Zahlen aufwarten: Zwei Drittel der sächsischen Apothekenangestellten werden heute schlechter bezahlt als ihre Kollegen andernorts, zitiert sie der MDR in der schriftlichen Fassung des Interviews*. Der Abstand beträgt bis zu einem Drittel zum bundesweit geltenden Tarifvertrag.
Bethge begründet die Entscheidung des Sächsischen Apothekerverbandes (SAV) vor 16 Jahren, aus dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) auszutreten, mit den vielen Pharmazieingenieuren in Sachsen. Sie seien im zehnten Berufsjahr 230 Euro teurer als PTA. Die Arbeitgeber hätten aber nicht so viele PI gebraucht und deshalb durch den Austritt versucht, diese auf PTA-Gehaltsniveau zu „drücken“.
Neusetzer bezweifelte im Interview, dass sich Sachsens Apotheken die PI nicht leisten konnten. Denn die Umsätze der sächsischen Apotheken haben über dem bundesdeutschen Durchschnitt gelegen.
Interessant sind zwei Aussagen Bethges: Zum einen empfehle er den SAV-Mitgliedern stets, sich am Tarifvertrag zu orientieren. (Offensichtlich verstehen viele das allerdings als Grenze, die man besser nur von weit unten betrachtet.) Zum Zweiten räumt er ein, dass eine neue Generation im SAV die Situation anders einschätzen könne. Der für den Tarifaustritt verantwortliche Vorstand wolle Ende des Jahres aufhören.
Sollte es für Sachsen also doch noch Hoffnung geben, die im Grundgesetz verankerte und von der Regierung befürwortete Arbeit von Tarifparteien auch im Apothekenbereich wieder aufzunehmen – und damit auch dem Nachwuchs ein klares Signal für bessere Zeiten zu geben?
* Schriftliche Zusammenfassung und Audioversion: www.mdr.de/mdr-info/hoereraktion/tarifvertrag-apotheken100.html
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