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Aus den Ländern
Netzwerke für die zukunftssichere Versorgung
Politischer Sommerabend in Schleswig-Holstein
Gerd Ehmen, Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, konstatierte eine Trendwende, die auf die Versorgung erheblichen Einfluss nehmen werde. Das Interesse junger Apotheker und Ärzte an der Berufstätigkeit in einer eigenen Apotheke oder Praxis lasse nach. Jeden Tag schließe in Deutschland eine Apotheke – darunter seien mittlerweile auch wirtschaftlich stabile Betriebe, die keinen Nachfolger finden, so Ehmen. Die Ursachen sieht er in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: „Wenn die Gesundheitsversorgung verlässlich sein soll, braucht sie planbare Grundlagen.“
Zugleich betonte Ehmen die Leistungsfähigkeit der wohnortnahen Apotheken. Das System solle nicht von der Patientennähe abrücken, sondern die Politiker sollten Konzepte vorlegen, die junge Menschen zu einer Berufswahl in der Patientenversorgung ermutigen. Außerdem erklärte Ehmen: „Die Versorgung kranker Menschen muss in einem Netzwerk stattfinden.“ Das Schnittstellenmanagement müsse verbessert werden, um Reibungsverluste zu vermeiden.
Strukturwandel gestalten
Kristin Ahlheit, Sozial- und Gesundheitsministerin des Landes Schleswig-Holstein, würdigte die herausragende Rolle der Apotheken im Gesundheitswesen. Die Schließungen von Apotheken und die Probleme bei der Nachfolgersuche betrachte sie als Teil eines umfassenden Strukturwandels mit Abwanderung aus dem ländlichen Raum und geringerer Bereitschaft zum Unternehmertum. Es helfe nicht, die Landflucht und den demografischen Wandel zu beklagen, sondern es müsse gemeinsam an neuen Strukturen gearbeitet werden. Dazu gehöre insbesondere die Vernetzung. Es entstünden neue Gesundheitszentren, in denen sie sich auch Apotheken gut vorstellen könne, so Ahlheit. Zugleich betonte sie, es sei wichtig, eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung vorzuhalten. Daher sei sie froh über das neue Nachtdiensthonorar, das den Apotheken im ländlichen Raum helfe. Außerdem begrüße sie die neue Regelung in Schleswig-Holstein, die bei gleichbleibender Versorgung die Apotheken bei den Notdiensten entlaste, erklärte Ahlheit mit Blick auf die eine Woche zuvor verabschiedete neue Notdienstordnung (siehe AZ Nr. 25, S. 1 u. 8).
Ahlheit würdigte den großen Frauenanteil im Apothekerberuf. Um die Belastungen der Selbstständigkeit mit den anderen Ansprüchen von Frauen vereinbaren zu können, regte sie an, die Selbstständigkeit als offene Handelsgesellschaft (oHG) zu organisieren.
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