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- DAZ 36/2014
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Die Seite 3
Die Generation Y
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat zum zweiten Mal ein „Berufsmonitoring Medizinstudenten“ erstellen lassen, und die Ergebnisse lassen interessante Rückschlüsse zu. Nicht nur auf die Zukunft des Arztberufs, sondern auch auf die Nachwuchssituation bei den Apothekern. In diesem Zusammenhang ist gar nicht so wichtig, wie viele (oder besser: wie wenige) angehende Ärzte sich eine Tätigkeit als Landarzt vorstellen können (obwohl natürlich viele Apotheken auf dem Land von der Anwesenheit einer Allgemeinpraxis abhängen). Viel interessanter auch im Hinblick auf die Nachwuchssituation für die öffentliche Apotheke ist beispielsweise die Frage, welche Faktoren bei der Wahl der zukünftigen Fachrichtung wichtig sind (alle Ergebnisse finden Sie unter www.kbv.de/html/5724.php). Denn bei den Antworten auf diese Frage werden grundsätzliche Prioritäten junger Heilberufler sichtbar.
Die Ergebnisse lassen sich mit einer gewissen Plausibilität auf die Studierenden der Pharmazie übertragen, denn es gibt einige augenfällige Parallelen. Beispielsweise sind auch die Medizinstudenten überwiegend weiblich (in der Umfrage waren es 65 Prozent der Befragten), waren gut in der Schule (strenge Zulassungsbeschränkung) und wollen einen Heilberuf ergreifen.
Doch was sind nun diese Prioritäten? Betrachtet man die Antwortmöglichkeiten, die bei der Wahl der Fachrichtung am häufigsten als sehr wichtig bewertet werden, ergibt sich folgende Reihenfolge:
Sehr wichtig ist den jungen Medizinern gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf (69,3 Prozent der Befragten gaben das an), auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein (50,0%), flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten (45,9%), die Möglichkeit der Kinderbetreuung während der Weiterbildung (44,8%), ein abwechslungsreicher Arbeitstag (43,0%) und geregelte Arbeitszeiten (39,7%). Das Einkommen ist durchaus von Bedeutung, landet aber erst bei 27,9 Prozent. Später in der eigenen Praxis tätig zu sein ist nur für gut ein Fünftel sehr wichtig. Renommee, hier das Ansehen des Fachgebiets innerhalb der Medizinerzunft und in der Medienöffentlichkeit, spielt eine nur sehr untergeordnete Rolle.
Man kann zur Zeit viel lesen über die so genannte Generation Y, der die „Work-Life-Balance“ wichtiger sei als eine steile Karriere und ein hohes Gehalt. Ob man deshalb gleich von einer Generation von Leistungsverweigerern sprechen muss, sei dahingestellt. Aber wenn geregelte Arbeitszeiten, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Teilzeitarbeit wichtiger werden, sinkt zwangsläufig die Attraktivität der Selbstständigkeit. Das kollidiert mit den heutigen Strukturen im Gesundheitswesen, die im ambulanten Sektor auf selbstständigen Heilberuflern basieren.
Wenn wir diese Struktur – die sich immer wieder bewährt hat! – bewahren wollen, müssen wir die Attraktivität des Berufs und der Selbstständigkeit weiter erhöhen – und sie immer wieder kommunizieren. Dass wirtschaftliche Sicherheit dafür notwendig, aber nicht hinreichend ist, macht die Mediziner-Umfrage deutlich.
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