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Müde, matt, erschöpft

Frauen zwischen Zeitnot und Karriereverzicht

Viele Arbeitnehmerinnen, die 35 bis 40 Wochenstunden arbeiten, sind an den Arbeitstagen häufig erschöpft. Bei Frauen ohne Kinder gilt das für 53 Prozent, bei berufstätigen Müttern sind es 56 Prozent. Die Werte für Männer liegen niedriger: 42 Prozent ohne Kinder und 44 Prozent mit Kindern. Ursache ist neben der ungleichen Verteilung häuslicher Pflichten auch die Berufswahl, so eine aktuelle Studie des WSI.

Nicht verwunderlich: Bei längeren Arbeitszeiten von 41 und mehr Wochenstunden steigt der Anteil derer, die über Müdigkeit und Erschöpfung klagen, weiter an. Bei den berufstätigen Frauen mit Kind sind es sogar zwei Drittel.

WSI-Forscherin Christina Klenner führt als Grund hier an, dass Frauen häufiger in Sozial- und Erziehungsberufen, Gesundheitsberufen sowie weiteren Dienstleistungsberufen arbeiten. Dort beklagten überdurchschnittlich viele Beschäftigte, dass sie mit der Menge an Arbeit überfordert seien.

Das Teilzeit-Dilemma

Bei Teilzeit geben ähnlich viele Männer und Frauen ohne Kinder an, häufig erschöpft zu sein (44 bzw. 43%). Bei den Berufstätigen mit Kindern gibt es dagegen wieder deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Bei den Männern sind es 38 Prozent, bei den Frauen 45 Prozent.

Der Spagat zwischen häuslichen Aufgaben und beruflichen Pflichten führt dazu, dass sieben von zehn berufstätigen Müttern in Teilzeit arbeiten. Und dass, „obwohl Teilzeitarbeit mit Nachteilen beim Einkommen, bei den Aufstiegschancen oder bei der Rente verbunden sein kann“, so Klenner. Die WSI-Expertin sieht als einen Ausweg aus diesem Dilemma die Einführung kürzerer Arbeitszeiten für Männer wie Frauen während der Familienphase. 

Quelle: www.boeckler.desjo

 

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