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DAZ aktuell
Der August war eher mau
Ferienzeit dämpft Absatz in Apotheken
Beim Markt für rezeptpflichtige Arzneimittel in Vor-Ort-Apotheken stand im Ferienmonat August ein Umsatzwachstum von sieben Prozent auf 1,9 Milliarden Euro einem Rückgang der Absatzzahlen um vier Prozent auf 54 Millionen Packungen gegenüber. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der August einen Arbeitstag weniger hatte als der August 2013. Die führenden 25 Präparategruppen verbuchten fast durchgängig Mengenrückgänge. Einzig Angiotensin-II-Antagonisten als Monopräparate (+5%) und Schmerzmittel (+1%) wuchsen im August 2014.
Erkältungspräparate auch im Sommermonat gefragt
Der Apothekenmarkt für rezeptfreie Präparate setzte im August 2014 330 Millionen Euro um. Während der Umsatz gering um plus zwei Prozent stieg, stagnierte die Menge abgegebener Packungen bei einer „schwarzen Null“. Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Präparateklassen zeigte eine stärkere Nachfrage nach verschiedenen Erkältungsarzneien: Erkältungspräparate sowie Expektoranzien jeweils ohne antiinfektive Komponente wuchsen im Absatz zweistellig (+27% bzw. +11%) – vermutlich bedingt durch das ungewöhnlich kühle Wetter im August. Weitere Gruppen mit zweistelligem Zuwachs waren Stomatologika (+13%) und Digestiva inkl. Enzyme (+11%).
Teilweise Zuwachs, aber insgesamt Mengenrückgang
Innerhalb der nach Umsatz führenden zehn Arzneimittelgruppen legte die Hälfte zweistellig zu. Weitere drei sind deutlich im mittleren bis höheren einstelligen Bereich gewachsen. Innerhalb dieser Präparateklassen befinden sich viele patentgeschützte Arzneimittel, die keinem Festbetrag unterliegen. Immunmodulatoren, die zur Behandlung schwerer chronischer Erkrankungen wie Rheuma, chronisch entzündlicher Darmerkrankungen oder Psoriasis eingesetzt werden, legten laut IMS Health im August mit plus 24 Prozent am stärksten zu, gefolgt von verschiedenen onkologischen Arzneimitteln (Proteinkinasehemmer +18%; Monoklonale Antikörper zur Antineoplastischen Therapie +25%) und Virustatika gegen HIV (+16%).
Im kumulierten Zeitraum Januar bis August 2014 verbuchten die nach Absatz führenden zehn Präparateklassen in Summe einen Mengenrückgang von drei Prozent. Schmerzmittel, topische Schnupfenmittel und Expektoranzien ohne antiinfektive Komponente zählten zu den am häufigsten abgegebenen Arzneimitteln in Apotheke und Versandhandel mit einem Marktanteil von 18 Prozent.
Unter den zehn absatzstärksten Präparategruppen, die der Behandlung verschiedener chronischer Erkrankungen dienen, wuchsen in den ersten acht Monaten: Betablocker (+2%), Ulkustherapeutika (+3%), topische Antirheumatika/Schmerzmittel (+4%) und Schlaf-/Beruhigungsmittel (+5%). Bei Letzteren begründet sich der Zuwachs primär auf die nach Menge deutlich mehr abgegebenen rezeptfreien Präparate.
Versandhandel mit OTC-Arzneimitteln wächst
Insgesamt stieg der Umsatz mit dem Versand von Arzneimitteln im August um sieben Prozent. Der Anstieg ist ausschließlich auf das zweistellige Wachstum der OTC-Arzneimittel um 13 Prozent zurückzuführen. Der Absatz im Versandhandel legte im August 2014 um acht Prozent auf 7,2 Millionen Packungen zu. Die größte Bedeutung hatten wiederum rezeptfreie Arzneimittel (6,8 Mio. Packungen, Marktanteil 94%) mit einer Wachstumsrate von neun Prozent.
Dem steht der Rückgang bei rezeptpflichtigen Präparaten von minus 13 Prozent gegenüber, der allerdings von einer geringeren Basis ausgeht (400.000 Packungen). Innerhalb der Top-10-Präparategruppen verbuchten laut IMS Health Dermatika (+28%), dermatologische Antimykotika (+14%) und Schlaf- bzw. Beruhigungsmittel (+14%) im August 2014 den stärksten Zuwachs. Im mittleren einstelligen Bereich wuchsen cerebrale/periphere Gefäßtherapeutika (+5%), Schmerzmittel (+7%) und topische Rhinologika (+8%).
In den ersten acht Monaten 2014 wuchs der Absatz des Versandhandels insgesamt um 5,3 Prozent auf 60 Millionen Packungen bei einem Umsatzzuwachs von sechs Prozent auf 511 Millionen Euro.
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