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Steffens: über „eGK light“ nachdenken

NRW-Gesundheitsministerin sieht keine Chance für elektronische Gesundheitskarte

DÜSSELDORF (wes) | Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat auf dem 2. OTC-Gipfel in Düsseldorf am Donnertstag dazu aufgerufen, über eine abgespeckte Version der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) nachzudenken: „Wir brauchen eine ‚eGK light‘.“

Klar sei, dass die elektronische Gesundheitskarte (eGK) in der bisher geplanten Version nicht kommen werde, sagte Steffens in ihrem Grußwort. Man brauche aber Lösungen, wie für die 20 Prozent der Versicherten, die 80 Prozent der Arzneimittel einnehmen, die notwendigen Daten bereitgestellt und eine Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker ermöglicht werden könne. „Wir brauchen eine ‚eGK light‘ für die Menschen, die die Bedarfe haben: Ältere und Patientinnen und Patienten mit Polymedikation.“

Gerade wenn es um Arzneimitteltherapiesicherheit gehe, werde die Schnittstelle zwischen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und der Selbstmedikation ein Thema sein, sagte Steffens. Dort brauche man die Daten, wie sie die eGK zur Verfügung stellen könne. „Aber im Gesundheitswesen brauchen wir viel“, räumte die Ministerin ein. Und wenn sich das Projekt immer weiter verzögere, müsse man darüber nachdenken, wie man in kleinerem Rahmen Lösungen finden könne.

In ihrem Grußwort sprach Steffens den Apothekern ihre Anerkennung aus. Zum wiederholten Male wies sie aber darauf hin, dass übertriebener Preiswettbewerb die Heilberuflichkeit des Apothekers untergrabe. Sie sei sehr dafür, dass Apotheker für ihre Beratungsleistung honoriert werden. „Aber wenn Apotheken mit drei Packungen Schmerzmittel zum Preis von zweien werben, will ich diesen Apotheken kein Beratungshonorar bezahlen“, stellte die Ministerin klar. Dieses Problem müsse zuerst geklärt werden. 

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