Prisma

Nano per os

Rezeptorvermittelter Transport macht‘s möglich

mau | Herkömmliche Nanopartikel sind nicht imstande, die „Tight junctions“ der Epithelzellen zu überwinden. Doch zusammen mit einem natürlichen Protein geht es.

Nanopartikel, die theoretisch mit jedem Arzneistoff beladen werden können, werden injiziert, weil sie nach oraler Aufnahme die Magen-Darm-Wand nicht passieren und folglich nicht in den Blutkreislauf gelangen können. Der neonatale Fc-Rezeptor (FcRn), der den Transport von Immunglobulin G durch diese Epithelbarriere vermittelt und es Neugeborenen ermöglicht, Antikörper durch die Muttermilch aufzunehmen, könnte nun das Anwendungsspektrum der Nanopartikel erweitern. Mit Insulin beladene Fc-Antikörper-gekoppelte Nanopartikel wurden bei Mäusen nach oraler Gabe elfmal so effektiv resorbiert wie unveränderte Nanopartikel. Die Menge des oral aufgenommenen Insulin war sogar ausreichend, um den Blutzuckerspiegel der Mäuse zu senken. Die Forscher hoffen nun, dass Patienten ihr Insulin, das sie sich derzeit parenteral applizieren müssen, künftig mit dieser Methode in einer oralen Arzneiform einnehmen können.

Die Ergebnisse regen dazu an, auch andere Barrieren wie die Blut-Hirn-Schranke mithilfe dieses Prinzips für arzneistoffbeladene Nanopartikel passierbar zu machen. 

Quelle: Pridgen EM, et al. Transepithelial Transport. Sci Transl Med 2013;5;213ra167.

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