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Wohin soll es gehen?

Pharmaziestudierende wollen das Leitbild der Apotheker mitgestalten

Vom 1. bis 21. Februar können alle Apotheker, die von ihrer Kammer die Zugangsdaten zur Website www.leitbildprozess.de erhalten haben, durch ihre Meinungsbeiträge das künftige Leitbild der Apotheker mitgestalten, über das die Delegierten auf dem Deutschen Apothekertag am 17. September 2014 abstimmen werden. Pharmazeuten im Praktikum können nur in denjenigen Kammerbezirken auf die Website zugreifen, wo sie auch Kammermitglieder sind (z.B. in Hamburg). Völlig ausgeschlossen von der Website ist die Gruppe der Pharmaziestudierenden. Dass dies nicht in Ordnung ist, meint der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD), in dessen Auftrag Sören Krawczyk die folgende Stellungnahme verfasst hat. Krawczyk ist bereits approbiert und bekleidet im erweiterten Vorstand des BPhD das Amt des Young Pharmacist.

Das Berufsbild des Apothekers ist ständig im Wandel, seine Kernaufgabe ist die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Er dient der Gesundheit des ganzen Volkes. So steht es im Paragraf 1 der Bundes-Apothekerordnung. Zum Glück ist diese Aufgabendefinition knapp gefasst und bietet so eine Menge Spielraum für Veränderungen.

Vor einigen Jahren lag eines der Hauptaufgabengebiete des Apothekers in der Herstellung von Arzneiformen in der Apotheke, eine Aufgabe die nun weitestgehend von der pharmazeutischen Industrie übernommen wurde. Das ist gut so, denn im gleichen Maße wird der Apotheker an anderer Stelle gebraucht. Das Angebot an Arzneimitteln wird immer größer, damit verbunden steigen auch Arzneimittelinteraktionen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen und selbstverständlich der Bedarf an Beratung. Klar ist für uns als Bundesverband der Pharmaziestudierenden, dass sich damit auch das Pharmaziestudium ändern muss, auch hier müssen Schwerpunkte neu gesetzt und Fachgebiete wie die klinische Pharmazie endlich richtig umgesetzt werden. Der Apotheker von morgen wird weder organische Substanzen synthetisieren, noch Arzneipflanzen sammeln, um daraus Tees herzustellen. Sein Platz ist am Patienten, dort benötigt er das fundierte Fachwissen über die Arzneimitteltherapie und auch deren Nutzen-/Risikobewertung. Dieser Wandel wird seit einiger Zeit auch in der Standespolitik diskutiert.

Auf dem Deutschen Apothekertag 2013 im September wurde von der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) der Fahrplan für die Erstellung eines neuen Leitbildes für den Apotheker, der am Patienten arbeitet, vorgestellt. Dieser Fahrplan wurde im November dann konkretisiert. Derzeit wird eine Online-Plattform erstellt, auf der im Februar 2014 alle Apotheker drei Wochen lang ihre Meinung abgeben können. Uns ist es wichtig, dass auch alle Studierenden die Möglichkeit haben, an diesem Projekt mitzuarbeiten, deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass auch die Pharmaziestudierenden Zugang zur Online-Plattform erhalten. Anschließend werden die gegebenen Kommentare in verschiedenen Gremien ausgewertet und ein Rohentwurf erstellt. Aus diesem wird im kleinen Kreis dann ein weitestgehend fertiger Entwurf erstellt, über den schon im Juni 2014 von der Mitgliederversammlung der ABDA abgestimmt werden soll. Die Etablierung dieses Leitbildes soll bis 2030 geschehen.

Parallel dazu arbeitet die DPhG (Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft) derzeit an ihrem Projekt Pharmazie 2020 mit dem Ziel die Pharmazie, das Pharmaziestudium näher an die Forschung zu bringen. Mit anderen Worten, der Wandel im Studium wird kommen, in welche Richtung bleibt abzuwarten. Aber egal welche Partei schlussendlich das Pharmaziestudium anpackt, um es zu ändern, wir als Bundesverband der Pharmaziestudierenden werden uns darum bemühen, dass dabei auch die Ansichten und Wünsche der Studierenden nicht außen vor bleiben. 

Sören Krawczyk Young Pharmacist des BPhD e.V.

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