Arzneimittel und Therapie

Antidot gegen Dabigatran

Idarucizumab normalisiert die Gerinnung

ck | Bis jetzt ist kein spezifisches Antidot im Handel, um die Antikoagulation, die mit den neuen oralen Antikoagulanzien erwünschtermaßen erreicht wird, in einem Notfall aufzuheben. Nun wurde in einer Studie erstmals am Menschen gezeigt, dass das in der Entwicklung befindliche Antidot Idarucizumab die Wirkung des oralen Gerinnungshemmers Dabigatran auf die Blutgerinnung aufheben kann.

Das humanisierte Antikörper-Fragment Idarucizumab hat im Vergleich zu Dabigatran eine um den Faktor 350 höhere Bindungsaffinität zu Thrombin. Es wurde eine doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Studie mit gesunden Freiwilligen initiiert, die zuvor vier Tage lang zweimal täglich 220 mg Dabigatran erhalten hatten. In einer Teilstudie mit 35 gesunden Freiwilligen wurde die Fibrinbildung nach einem kleinen Hautschnitt untersucht. Die Bestimmung der Gerinnungsparameter erfolgten zu Beginn nach Gabe von Dabigatran sowie nach der Gabe von Idarucizumab oder Placebo. Die Ergebnisse zeigten, dass die Fibrinbildung an der Wundstelle durch Dabigatran fast vollständig gehemmt wurde und durch Idarucizumab wiederhergestellt werden konnte. Das Antidot reduzierte wie erwartet die Menge an freiem Dabigatran und normalisierte die durch Dabigatran verlängerte verdünnte Thrombinzeit, die Blutungszeit und andere Gerinnungsparameter. Dabei wurde Idarucizumab gut vertragen und war nicht mit klinisch relevanten Nebenwirkungen assoziiert.

Quelle

van Ryn et al. Effect of Dabigatran on the Ability to Generate Fibrin at a Wound site and its Reversal by Idarucizumab, the Antidote to Dabigatran, in Healthy Volunteers: An Exploratory Marker of Blood Loss, Abstract 18403, Presented at the AHA Scientific Sessions 2014, Chicago

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